In einer entscheidenden Entwicklung für die Energiebranche hat der britische Energiegigant BP mit der irakischen Regierung die technischen Bedingungen für die Neuentwicklung der Kirkuk-Öl- und Gasfelder festgelegt. Diese Vereinbarung folgt auf einen Initialvertrag, der im August 2024 unterzeichnet wurde, und umfasst nicht nur die Förderung des Ölfeldes im Norden des Landes, sondern auch den Bau von Gas- und Solarkraftwerken.
Der Irak, als zweitgrößter Ölproduzent innerhalb der OPEC nach Saudi-Arabien, verfügt über eine Produktionskapazität von nahezu fünf Millionen Barrel pro Tag und pflegt seit Langem eine Beziehung zu BP. Das Kirkuk-Ölfeld selbst wurde bereits in den 1920er-Jahren von einem Konsortium unter Beteiligung von BP entdeckt. Von 2013 bis 2019 führte BP technische Studien durch, um das Potenzial zur Neuentwicklung zu bewerten.
Das Ölreservoir wird auf etwa neun Milliarden Barrel förderbares Öl geschätzt. William Lin, Executive Vice President von BP, kommentierte: „Die heutige Unterzeichnung ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines vollumfänglichen Vertrags.“ BP rechnet damit, dass die finalen Verhandlungen bis Anfang 2025 abgeschlossen sein werden.
Berichten zufolge sollen die neuen Verträge im Vergleich zu früheren Abkommen, die ausländischen Unternehmen nur minimale Margen boten, voraussichtlich günstigere Gewinnbeteiligungskonditionen bieten. Auf Anfragen zu weiteren Details bezüglich der technischen Bedingungen und ob die Felder unter technischen Serviceverträgen oder einem Gewinn- bzw. Produktionsbeteiligungsmodell neu entwickelt werden, erklärte ein BP-Sprecher, dass derzeit keine zusätzlichen Informationen bereitgestellt werden können.
Das Unternehmen hält zudem 50 Prozent Anteile an einem Joint Venture (JV), das das große Rumaila-Ölfeld im Süden des Irak verwaltet, wo BP seit einem Jahrhundert aktiv ist. Jüngst hat BP zusammen mit XRG, dem internationalen Investmentarm der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC), die Gründung eines neuen Erdgas-JVs namens Arcius Energy in Ägypten abgeschlossen. Dieses Joint Venture markiert einen strategischen Schritt für ADNOC zur Erweiterung seiner globalen Präsenz.
BP hält dabei eine Mehrheitsbeteiligung von 51 Prozent an Arcius Energy, während XRG die restlichen 49 Prozent besitzt.