26. Februar, 2025

Wirtschaft

BP setzt neuen Schwerpunkt – Rückkehr zu Öl und Gas

BP setzt neuen Schwerpunkt – Rückkehr zu Öl und Gas

Der britische Ölkonzern BP ändert seine strategische Ausrichtung und will künftig wieder verstärkt auf das Öl- und Gasgeschäft setzen. Auf dem jüngsten Kapitalmarkttag in London kündigte CEO Murray Auchincloss an, die Investitionen in erneuerbare Energien drastisch zu reduzieren. Dieser Kurswechsel soll die zuletzt enttäuschten Investoren beruhigen und die BP-Aktie unterstützen, die nach einer schwachen Phase einen Aufschwung benötigt. Dennoch fiel der Aktienkurs am frühen Nachmittag um fast ein Prozent, da BP auch die Aktienrückkäufe kürzen will und der Strategieschwenk nicht überraschend kommt.

Zukünftig sind Investitionen von rund 10 Milliarden US-Dollar jährlich in das Öl- und Gasgeschäft geplant, um die Ölproduktion bis 2030 auf 2,3 bis 2,5 Millionen Barrel pro Tag zu steigern. Die Investitionen in erneuerbare Energien werden hingegen auf 1,5 bis 2 Milliarden US-Dollar pro Jahr gesenkt. Bis 2027 will BP Vermögenswerte in Höhe von etwa 20 Milliarden Dollar veräußern, um Schulden abzubauen. Auf der Prüfstand steht hierbei auch die Schmierstoffsparte Castrol.

Unter dem vorherigen CEO Bernard Looney verfolgte BP noch das Ziel, die Öl- und Gasproduktion zugunsten der erneuerbaren Energien um 40 Prozent bis 2030 zu senken, eine Vorgabe, die bereits Anfang 2023 auf 25 Prozent korrigiert wurde. Der jüngste Gewinnrückgang im Vergleich zum Vorjahr mag ebenfalls eine Rolle bei der Neuausrichtung gespielt haben.

Ein weiterer Einflussfaktor ist offenbar der US-Hedgefonds Elliott Management, der eine bedeutende Aktienposition in BP hält und verstärkte Investitionen in fossile Brennstoffe befürwortet. Sollte der Kurswechsel nicht den erwarteten Erfolg bringen, könnte Elliott das Management weiter unter Druck setzen.

Die strategische Neuausrichtung von BP stößt auf Kritik von Umweltgruppen wie Greenpeace, die vor den negativen Auswirkungen fossiler Brennstoffe warnen. Auch wurde der Schritt mit einem ähnlichen Kurswechsel bei BP-Konkurrent Shell verglichen, der ebenfalls seine Investitionen in erneuerbare Projekte wie Offshore-Windkraft zurückfährt.

BP hat angekündigt, seine Aktienrückkäufe von 1,75 Milliarden US-Dollar auf maximal eine Milliarde Dollar pro Quartal zu senken, ein Schritt, der möglicherweise bei den Anlegern nicht gut ankommt, da Buybacks in der Branche als wichtiger Attraktivitätsfaktor gelten, während andere Ölunternehmen an ihren Programmen festhalten.