Der britische Energiekonzern BP sieht sich im ersten Quartal des aktuellen Jahres mit einem signifikanten Rückgang seiner Gewinne konfrontiert. Als Hauptursache für diesen Einbruch gelten die im Vergleich zum Vorjahr gesunkenen Ölpreise, die die finanzielle Performance des Unternehmens erheblich beeinträchtigt haben. Der bereinigte Nettogewinn fiel auf rund 1,4 Milliarden US-Dollar, was deutlich unter den Prognosen der Analysten lag.
Neben den niedrigeren Ölpreisen wirken sich auch widrige Entwicklungen in den Raffineriemargen sowie ein rückläufiges Gasgeschäft belastend auf das Konzernergebnis aus. Diese Faktoren führten zu einer Reaktion der Finanzmärkte, wobei der Aktienkurs von BP im frühen Handel um etwa drei Prozent nachgab. Im Zuge des geringeren Gewinns hat das Unternehmen die Höhe seines vierteljährlichen Aktienrückkaufs auf 750 Millionen Dollar reduziert. Diese Entscheidung markiert eine Anpassung gegenüber den Plänen von Ende Februar, als der erst im vergangenen Jahr ernannte Konzernchef Murray Auchincloss eine mögliche Reduktion der Rückkäufe auf maximal eine Milliarde Dollar pro Quartal in Aussicht stellte.
Dieser Schritt ist Teil eines deutlichen strategischen Kurswechsels, der eine stärkere Fokussierung auf das traditionelle Öl- und Gasgeschäft signalisiert. Diese Neuausrichtung spiegelt sich auch in den geplanten Kürzungen der Investitionen in erneuerbare Energien wider. So beabsichtigt BP, bis zum Jahr 2027 Vermögenswerte im Wert von etwa 20 Milliarden Dollar zu verkaufen. Hierzu zählt unter anderem die Schmierstoffsparte Castrol, was Teil der Bemühungen ist, die Verschuldung zu reduzieren.
Diese markante Kehrtwende unterscheidet sich grundlegend von der Expansionsstrategie des ehemaligen CEO Bernard Looney. Ein weiterer Faktor, der zu dieser Neuausrichtung beiträgt, sind die Forderungen des US-amerikanischen Hedgefonds Elliott Management. Elliott Management, das einen erheblichen Anteil an BP erworben hat, übt Druck auf das Unternehmen aus, tiefgreifende Kosteneinsparungen zu implementieren. Insgesamt steht BP vor der Herausforderung, ein Gleichgewicht zwischen den Erwartungen der Aktionäre und der Notwendigkeit der Kostenkontrolle sowie der Anpassung an ein sich wandelndes Energieumfeld zu finden.