Der britische Energieriese BP zieht in Erwägung, sich von einem Teil seines Offshore-Windgeschäfts zu trennen. Wie vier mit der Angelegenheit vertraute Quellen berichten, ist dies Teil eines strategischen Kurses unter Führung von CEO Murray Auchincloss, der den Fokus des Unternehmens von den Erneuerbaren Energien zurück auf profitablere Geschäftsfelder lenken möchte.
In der Vergangenheit sah sich BP verstärktem Druck von Aktionärsseite ausgesetzt, da die Gewinne im Bereich der Erneuerbaren Energien hinter den hohen Margen aus dem Öl- und Gasgeschäft zurückblieben. Um finanzstarke Partner für das Offshore-Windgeschäft zu finden, hat BP die Bank of America engagiert.
Trotz dieser möglichen Neuausrichtung bleibt BP weiterhin den Entwicklungen in der Offshore-Windenergie verpflichtet, versichern Quellen. Das Unternehmen setzt auch auf Solarenergie, Biokraftstoffe und kohlenstoffarmen Wasserstoff.
Auchincloss, der seit Januar im Amt ist, hat sich das Ziel gesetzt, die Unternehmensstrategie zu überarbeiten und so die hohen Renditen im Fokus zu behalten. Zuletzt hatte BP angekündigt, seine US-amerikanische Onshore-Windsparte zu veräußern und erwägt ebenfalls, sich von seiner Solarpartnerschaft Lightsource BP zu trennen.
Während BP noch keinen aktiven Windpark im Offshore-Bereich betreibt, hält das Unternehmen Anteile an diversen Projekten in Europa, den USA und Asien. Die Gesamtkapazitäten dieser Projekte belaufen sich auf eindrucksvolle 9,6 Gigawatt. Der wachsende Sektor der Offshore-Windenergie sieht sich jedoch aufgrund gestiegener Kosten und technischer Hürden einigen Herausforderungen gegenüber.
BP war im vergangenen Jahr von einer 1,1 Milliarden Dollar-Abschreibung auf seine Offshore-Projekte in den USA betroffen, woraufhin eine Partnerschaft mit Norwegens Equinor aufgelöst wurde. Auch andere Branchenakteure wie Macquarie und Ørsted zeigen sich hinsichtlich ihrer Investitionsziele vorsichtiger.