Die Legende vom bevorstehenden Niedergang der Boston Bruins wurde oft erzählt, aber die Realität belehrte die Skeptiker eines Besseren. Trotz prophezeiter Rückschläge durch den Verlust von Patrice Bergeron und David Krejci traten die Bruins erneut als Anwärter auf einen Divisionssieg in Erscheinung.
Boston hat eine Gewohnheit des Siegens und man fragt sich, ob dies das Jahr ist, in dem sich das Blatt wenden könnte. Bereits 2022-23 überraschten sie viele mit einer Punktevoraussage von über 103 Punkten. Doch nun scheint der Motor ins Stottern zu geraten. Zwar wurden Lücken in der Teamzusammensetzung gefüllt, aber die einst soliden Säulen wanken. Mit einer aktuellen Voraussage von 97,3 Punkten und einer Play-off-Wahrscheinlichkeit von 71 Prozent sind sie zwar im Rennen, doch der Glanz früherer Jahre verblasst.
Ein kritischer Punkt ist die Vertragslage von Jeremy Swayman. Ohne seine Unterschrift bis zum 1. Dezember droht ein dramatischer Rückgang der Play-off-Chancen. Boston könnte sich schnell aus der Play-off-Riege verabschieden, wenn Spiele verpasst werden und Joonas Korpisalo an seine Stelle tritt.
Mit Neuzugängen wie Elias Lindholm und Nikita Zadorov könnte jedoch frischer Wind einkehren. Während Zadorov mit einem stattlichen Sechs-Jahres-Vertrag gesegnet wurde, erscheint Lindholm als die dringend benötigte Ergänzung der Offensivkraft neben David Pastrnak. Die Verbindung von Zadorovs defensiven Stärken und Lindholms Erfahrung sollte den Bruins helfen, sich in der laufenden Saison zu behaupten.
Trotz Herausforderungen in der Mannschaftsaufstellung, insbesondere in der Zentrale, zählen die Bruins immer noch zu den Teams mit einem beeindruckenden Flügelspiel. Die zentrale Frage bleibt jedoch: Kann Swayman als Haupttorwart das Team stützen und die Bruins weiterhin zu Höhenflügen ansetzen?
Sollte Boston in der Lage sein, ihre Eckpfeiler zu aktivieren, bleibt den Bruins eine gute Chance im Play-off-Kampf. Fraglich ist nur, wie lange sie den Stand halten können, bevor die von vielen befürchtete Talfahrt beginnt.