10. Januar, 2025

Wirtschaft

Boschs großer Sprung über den Atlantik: Ein Super Bowl-Debüt und mehr

Boschs großer Sprung über den Atlantik: Ein Super Bowl-Debüt und mehr

Bosch, der deutsche Fertigungsriese, befindet sich inmitten eines erheblichen Umbruchs und richtet seinen Blick zum amerikanischen Markt. Ein besonderes Highlight dabei ist eine bemerkenswerte Premiere: der erste Werbeauftritt beim Super Bowl in der 138-jährigen Unternehmensgeschichte, der während der begehrten Sendeplätze am 9. Februar stattfindet. Die Bekanntgabe erfolgte auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas, wobei Bosch sich in der Präsentation vornehmlich auf den Einsatz von KI in verschiedenen Partnerprodukten konzentrierte. Mit 5.000 KI-Experten und 1.500 angemeldeten Patenten in den letzten fünf Jahren behauptet Bosch, die Nummer Eins in Europa zu sein. Doch im beworbenen Spot wird es laut Unternehmenssprecher keine KI, sondern verschiedene Geschäftsbereiche des Unternehmens zu sehen geben. „Dieser mutige Schritt wird den Verbrauchern einen Vorgeschmack auf das geben, was sie im kommenden Jahr von Bosch erwarten können“, so Boris Dolkhani, Marketingchef von Bosch. Die Kosten für 30 Sekunden Sendezeit während des Super Bowls, dem größten Sportevent in den USA, sind beachtlich. Für das Jahr 2024 betrug der durchschnittlich gemeldete Preis 7 Millionen Dollar. Diese Ankündigung verdeutlicht Boschs erneuten Fokus auf den US-Markt, während die heimische Nachfrage nachlässt. Bosch zählt zu den größten privaten Arbeitgebern Deutschlands und beschäftigte Ende 2023 weltweit 429.000 Mitarbeiter. Der Konzern leidet jedoch unter der Flaute im deutschen Automobilsektor. Mehr als die Hälfte der Einnahmen generiert Bosch durch die Automobilindustrie, die Bosch unter anderem mit Bremsen, Zündkerzen und technologischen Hilfsmitteln beliefert. Der Einbruch des deutschen Automarkts, der Firmen wie Volkswagen dazu zwingt, Kosten in Milliardenhöhe zu sparen, hat auch Bosch getroffen. Zudem plagt das Unternehmen der industrielle Druck steigender Energiekosten. Der CEO, Stefan Hartung, räumte ein, dass Bosch seine finanziellen Ziele für 2024 nicht erreichen werde, was zu neuen Sparinitiativen führte. Im Dezember wurden die Arbeitszeiten für 10.000 Mitarbeiter reduziert, und es gibt Pläne, bis zu 10.000 Stellen in verschiedenen Geschäftsbereichen abzubauen. Das Augenmerk europäischer Unternehmen liegt nun auf den USA, insbesondere nach der Einführung des Inflation Reduction Act (IRA) durch Präsident Joe Biden, und in Anbetracht der bevorstehenden Regierung Donald Trump mit potenziellen handelspolitischen Unsicherheiten.