Der Bosch-Konzern sieht sich gezwungen, aufgrund der unsicheren Marktbedingungen weitere Stellenstreichungen an bestimmten Standorten durchzuführen. Vorstandsvorsitzender Stefan Hartung betonte in einem Interview mit den 'Stuttgarter Zeitungen', dass der Abbau von Stellen unvermeidlich sei. Hauptgründe sind die schwache globale Konjunktur im Automobilsektor, zunehmender Wettbewerb aus China und die Verunsicherung der Verbraucher. Im Bereich der E-Mobilität sieht Hartung Herausforderungen, aber auch Chancen. Der Übergang vom Verbrennungsmotor zum Elektroantrieb wird voraussichtlich zu einem erheblichen Verlust an Arbeitsplätzen führen. Positiv bewertet Hartung jedoch die Tatsache, dass die Elektrifizierung langsamer fortschreitet als erwartet, wodurch die bestehende Produktion von Verbrennungsmotoren länger genutzt werden kann. Ein großangelegter demografischer Wandel könnte den Stellenabbau abfedern, jedoch nicht vollständig kompensieren. Bosch hat daher klare Absichten, sich intensiv auf die Elektromobilität auszurichten. Bosch musste 2024 einen Gewinnrückgang vermelden, wobei das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um ein Drittel auf 3,2 Milliarden Euro zurückging. Zuvor betrug der Gewinn 4,8 Milliarden Euro bei einem Umsatzrückgang von einem Prozent auf 90,5 Milliarden Euro. Trotz dieser finanziellen Herausforderungen plant Bosch, spätestens 2025 Umsatz und Gewinne wieder zu steigern. Eine detaillierte Prognose wird im Mai vorgestellt. Hartung blickt mit vorsichtigem Optimismus auf das aktuelle Jahr, das er als ein Übergangsjahr beschreibt, in dem erste Anzeichen einer positiven Wende zu erkennen sein könnten. Mit der Aussicht, bis 2032 weltweit über 12.000 Stellen abzubauen, bleibt der Weg herausfordernd, doch Bosch bleibt bestrebt, in einem sich wandelnden Marktumfeld zukunftssicher zu agieren.
Wirtschaft
Bosch: Transformation in Zeiten der Herausforderungen
