17. Januar, 2025

Wirtschaft

Bosch stellt sich auf weitere Sparmaßnahmen ein und fordert Regulierungskorrekturen

Bosch stellt sich auf weitere Sparmaßnahmen ein und fordert Regulierungskorrekturen

Die Belegschaft von Bosch sieht sich neuen Herausforderungen gegenübergestellt, während CEO Stefan Hartung weitere Sparrunden ankündigt. In einem Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ spricht Hartung offen über die Notwendigkeit zusätzlicher Sparmaßnahmen bis 2030. Die Transformation des Antriebsmixes innerhalb der Automobilindustrie sei ein unvermeidlicher und struktureller Wandel, der über die nächsten Jahre hinweg zu bewältigen sei. Konkrete Zahlen zu den möglichen Arbeitsplatzverlusten konnte er jedoch nicht nennen.

Trotz der verständlichen Proteste der Arbeitnehmervertretung gegen die geplanten Stellenstreichungen zeigt Hartung Verständnis für die Sorgen der Mitarbeiter. Der Konzern sieht sich mit bisher ungekannter Kritik an der geplanten sozialpartnerschaftlichen Umsetzung des Stellenabbaus konfrontiert. Hartung gibt jedoch zu, dass positive Reaktionen der Belegschaft nicht zu erwarten seien und betont die Wichtigkeit eines konstruktiven Dialogs, um gemeinsame Lösungen zu finden.

Der Technologiekonzern Bosch plant, bis zum Jahr 2032 weltweit mehr als 12.000 Stellen abzubauen, davon mehr als 7.000 allein in Deutschland. Dabei liegt der Schwerpunkt der Kürzungen auf der Zuliefersparte, aber auch andere Bereiche, wie die Werkzeugsparte, sind betroffen. Die deutsche Automobilindustrie kämpft derzeit mit einer schwachen Konjunktur und enttäuschenden Verkaufszahlen, insbesondere im Bereich der Elektrofahrzeuge, was die Lage zusätzlich erschwert hat.

In weiterer Hinsicht spricht sich Hartung gegen ein pauschales Verbot von Verbrennungsmotoren im Jahr 2035 aus. Er fordert eine grundlegende Überarbeitung der europäischen Abgasregulierung für Autos und hebt die möglichen negativen Auswirkungen eines generellen Verbots auf die Konsumenten hervor. Angesichts drohender Strafzahlungen im Jahr 2025 für Nichteinhaltung der EU-Flottengrenzwerte sieht der Bosch-Chef Anpassungsbedarf, um die europäische Automobilindustrie in einer globalen Wettbewerbslandschaft nicht zu benachteiligen.