Bosch treibt die Übernahme von Teilen des Gebäudetechnik-Giganten Johnson Controls mit Hochdruck voran. Gespräche und Vorbereitungen verlaufen laut einem Sprecher des Unternehmens nach Plan. Erste kartellrechtliche Genehmigungen in diversen Ländern sind bereits erfolgt, während andere noch ausstehend sind. Ziel für den Abschluss der Transaktion bleibt Mitte 2025, vorausgesetzt, die zuständigen Wettbewerbsbehörden erteilen grünes Licht.
Mit dieser Übernahme, die im Juli 2024 angekündigt wurde, beabsichtigt Bosch, das Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnikgeschäft für Wohn- und Kleinobjekte von Johnson Controls zu erwerben. Zusätzlich will Bosch ein bestehendes Joint Venture zwischen Johnson Controls und dem japanischen Konzern Hitachi übernehmen. Der Kaufpreis beläuft sich auf beeindruckende 7,4 Milliarden Euro. Johnson Controls, ursprünglich aus den USA, operiert mittlerweile von seinem Hauptsitz in Irland aus.
Strategisch ist der Zukauf, der laut CEO Stefan Hartung die größte Investition in der fast 140-jährigen Geschichte von Bosch darstellt, ein klarer Schritt zur Stärkung der Marktpräsenz in den USA und Asien. Mit einem geschätzten Umsatz von vier Milliarden Euro im Jahr 2023 und über 16 Produktionsstätten sowie zwölf Entwicklungszentren in mehr als 30 Ländern, wird der Kauf erhebliche Synergien schaffen. Bosch plant, das erworbene Geschäft in seine Tochtergesellschaft Home Comfort Group zu integrieren und damit die Aktivitäten im Bereich der Wärmepumpen und Klimatechnik global auszuweiten.
Bosch, traditionell stark im Automobilzuliefergeschäft und der Produktion von Haushaltsgeräten, sieht in diesem Marktsegment enormes Wachstumspotential. Der erwartete Anstieg der weltweiten Nachfrage nach Klima- und Heizungslösungen verspricht Wachstumsraten von bis zu 40 Prozent bis 2030. Zu den treibenden Kräften gehören technologische Innovationen, Klimaschutzmaßnahmen und neue regulatorische Anforderungen. Trotz der Herausforderungen in anderen Unternehmensbereichen zeigt sich Bosch optimistisch und entschlossen, eine führende Rolle im globalen Markt einzunehmen.