Der Technologiekonzern Bosch unternimmt entschlossene Schritte zur Kostenreduktion und plant neben umfassenden Stellenstreichungen auch eine Verkürzung der Wochenarbeitszeiten für einen Teil seiner deutschen Belegschaft. Von diesen Maßnahmen sind etwa 10.000 Mitarbeiter an verschiedenen Standorten betroffen, darunter Abstatt, Holzkirchen und Stuttgart-Feuerbach. Ziel ist es, durch die reduzierte Arbeitszeit, die bisher zwischen 38 und 40 Stunden lag, die Lohnkosten entsprechend zu senken. Diese obligatorische Anpassung wurde von Bosch teilweise bereits im Vorfeld angekündigt, was zu internen Spannungen geführt hat.
Die Pläne stoßen auf deutliche Kritik von Frank Sell, dem Betriebsratschef der Zuliefersparte und stellvertretenden Aufsichtsratschef des Unternehmens. Er beklagt, dass der einseitige Eingriff in die Entgeltstruktur neue Tiefpunkte in der Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung markiere und den sozialen Frieden gefährde. Seine Ankündigung, den Widerstand auf allen Ebenen zu mobilisieren, unterstreicht die Spannungen innerhalb des Unternehmens.
Angesichts der Herausforderungen in der Autoindustrie hat Bosch seine Strategie zur weiteren Kostensenkung konkretisiert. Das Unternehmen sieht weltweit einen Anpassungsbedarf, der zur Streichung von bis zu 5.550 Stellen führen könnte, wobei mehr als zwei Drittel dieser Einsparungen, das heißt 3.800 Jobs, auf Deutschland entfallen sollen. Diese Entwicklungen zeigen die Spannungsfelder zwischen Kosteneffizienz und Mitarbeiterzufriedenheit und verdeutlichen die Komplexität der aktuellen wirtschaftlichen Lage.