Die erste Niederlage der Saison traf Borussia Dortmund mit voller Wucht. Sportdirektor Sebastian Kehl kündigte schnellen Handlungsbedarf an: Der Verein müsse "sehr, sehr schnell" aus der deutlichen 1:5 (0:2) Niederlage gegen den Vizemeister VfB Stuttgart lernen. Man könne es sich keinesfalls erlauben, wiederholt derartige Leistungen abzurufen, da andernfalls die gesteckten Saisonziele in weite Ferne rücken würden, betonte Kehl.
Seit dem Gewinn des DFB-Pokals 2021 wartet Dortmund händeringend auf einen weiteren Titel. Nach der Niederlage liegt der BVB nun bereits fünf Punkte hinter dem Spitzenreiter FC Bayern München. Dennoch plädierte Kehl für Besonnenheit und warnte davor, nach dem vierten Spieltag gleich den Teufel an die Wand zu malen. Der unter Nuri Sahin im Sommer initiierte Entwicklungsprozess benötige seiner Meinung nach ein wenig Zeit. Den erschreckend schwachen Auftritt in Stuttgart müsse man jedoch offen ansprechen.
Vor allem das Zweikampfverhalten der Mannschaft wurde von Kehl und Trainer Sahin kritisiert. Der Coach nannte die Leistung der Mannschaft eine "Nicht-Leistung", während der Sportdirektor von einer tiefen Enttäuschung und Wut bei den Spielern berichtete.
Für Sahin bedeutete diese Partie die erste Niederlage im sechsten Pflichtspiel als Cheftrainer der Borussia. Allerdings hatte der BVB auch in den vorherigen Begegnungen selten überzeugen können. Siege gegen Frankfurt (2:0) und bei Brügge (3:0) verdankten die Dortmunder den Toren von Joker Jamie Gittens. Das torlose Remis in Bremen und die phasenweise beeindruckende Leistung gegen Heidenheim (4:2) ließen Zweifel an der Konstanz des Teams aufkommen.
Nun stehen die Dortmunder vor der Herausforderung, bereits fünf Tage nach der heftigen Niederlage gegen den VfB Stuttgart eine Antwort auf dem Platz zu finden. Am Freitag gegen den VfL Bochum bietet sich die nächste Gelegenheit dazu.