Fehlende Transfererlöse belasten Dortmunds Kasse
Es war absehbar, aber dennoch ist das Ausmaß überraschend: Borussia Dortmund, dessen Geschäftsmodell lange auf lukrativen Spielertransfers fußte, kämpft mit stark gesunkenen Gewinnen. Im ersten Quartal der Saison 2024/25 lag das Ergebnis vor Steuern bei gerade einmal 1,7 Millionen Euro – im Vergleich zu 58,9 Millionen Euro im Vorjahresquartal ein drastischer Einbruch.
Der Grund? Fehlende Erlöse aus großen Transfers. Nach dem rekordträchtigen Verkauf von Jude Bellingham im Vorjahr, der dem Verein allein 113 Millionen Euro einbrachte, war diesmal Niclas Füllkrug der teuerste Abgang. Mit 27 Millionen Euro bleibt dieser Transfer jedoch weit hinter den Erwartungen zurück.
Umsatz steigt – doch das allein reicht nicht
Trotz der Rückschläge bei den Transfererlösen konnte der BVB seinen Gesamtumsatz leicht steigern – um fünf Millionen auf 107,3 Millionen Euro. Zu verdanken ist das vor allem höheren Werbeeinnahmen, die einen leichten Rückgang bei den TV-Rechten ausglichen.
Doch auch wenn dieser Zuwachs positiv ist, reicht er nicht aus, um das Loch zu füllen, das die ausbleibenden Verkäufe gerissen haben. Das operative Ergebnis, das sogenannte EBITDA, liegt im ersten Quartal bei 25,7 Millionen Euro und damit deutlich unter den 79,4 Millionen des Vorjahres.
Ambitionierte Jahresziele unter Druck
Für das gesamte Geschäftsjahr peilt Borussia Dortmund dennoch einen Umsatz von 503 Millionen Euro und ein EBITDA zwischen 110 und 120 Millionen Euro an. Doch wie realistisch ist das angesichts der aktuellen Zahlen? Der Einbruch der Gewinne zeigt, dass der BVB zunehmend unter Druck steht, auf dem Spielfeld zu überzeugen, anstatt sich primär auf Transfereinnahmen zu verlassen.
Kann der sportliche Erfolg die Lücke füllen?
In der aktuellen Situation könnte sportlicher Erfolg zum entscheidenden Faktor werden. Ein erfolgreiches Abschneiden in der Bundesliga und der Champions League würde nicht nur den Fan-Zuspruch steigern, sondern auch die Werbeeinnahmen und TV-Deals pushen. Dabei steht Trainer Edin Terzić vor der Herausforderung, den Erfolg ohne die Millionenstars vergangener Jahre zu sichern.
Finanzvorstand Thomas Treß bleibt dennoch optimistisch:
„Wir sind überzeugt, dass wir durch sportlichen Erfolg und strategische Investitionen die Einnahmen steigern können.“
Sollte dieser Plan aufgehen, könnte Borussia Dortmund auch ohne große Verkäufe langfristig finanziell erfolgreich sein.