Vor der mit Spannung erwarteten Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed hat sich der Dax am Mittwoch kaum bewegt. Abschließend notierte der deutsche Leitindex um 0,08 Prozent niedriger bei 18.711,49 Punkten. Damit bleibt er in greifbarer Nähe zu seinem Rekordhoch von knapp unter 19.000 Zählern, das er zu Beginn des Monats erreicht hatte. Die Anleger hielten sich angesichts der bevorstehenden wegweisenden Entscheidung der Fed zurück und scheuten größere Risiken. Der MDax, der die mittelgroßen Börsentitel umfasst, konnte dennoch leicht um 0,03 Prozent auf 25.790,13 Punkte zulegen.
Das "Fed Watch Tool" der Optionsbörse CME zeigte zuletzt eine Wahrscheinlichkeit von 55 Prozent, dass die Fed ihre geldpolitische Wende mit einem kräftigen Zinssenkungsschritt von 0,5 Prozentpunkten einläutet. Thomas Altmann von QC Partners kommentierte, dass die Fed auf dem Weg nach oben bereits sechsmal größere Schritte unternommen habe, was für eine XL-Senkung spricht. Allerdings gebe es auch Argumente dagegen, wie die bislang nur moderate Eintrübung von Wirtschaft und Arbeitsmarkt sowie den jüngst wieder stärkeren Anstieg der Reallöhne.
Die Experten des Brokers Index Radar warnten, dass lediglich Medienberichte und Äußerungen von ehemaligen Fed-Chefs die Erwartung eines größeren Zinsschritts geschürt haben. Es gäbe aber keine belastbaren Konjunkturdaten, die eine solche Maßnahme rechtfertigen würden. Sollten die Zinssenkung lediglich 0,25 Prozentpunkte betragen, könnte dies aufgrund von Enttäuschungen zu einer Korrektur an den Aktien- und Anleihemärkten führen, meinten die Volkswirte der Hessischen Landesbank. Unabhängig von der heutigen Zinsentscheidung dürfte die Fed jedoch weitere Zinssenkungen signalisieren, ergänzten die Experten der Helaba.