23. Oktober, 2024

Märkte

Börsenwunder in Japan: Tokyo Metro startet fulminant

Börsenwunder in Japan: Tokyo Metro startet fulminant

Der tägliche Anblick von Millionen Pendlern in Tokios weit verzweigtem U-Bahn-System ist fester Bestandteil des urbanen Lebens der japanischen Megacity. Tokyo Metro, das Herzstück dieser komplexen Verkehrslandschaft, hat am Mittwoch an der Börse ein wahres Kursfeuerwerk entfacht. Die Aktien des Unternehmens schossen bei ihrem Marktdebüt um über 40 Prozent in die Höhe und brachten beeindruckende 2,3 Milliarden US-Dollar ein. Dies macht es zum größten Börsengang Japans seit sechs Jahren.

Die Geschichte von Tokyo Metro reicht weit zurück. Als erstes asiatisches U-Bahn-System begann es 1927 mit einer bescheidenen 2,2 Kilometer langen Strecke zwischen Ueno und Asakusa. Nach dem Krieg begann der Ausbau des Streckennetzes wieder rasant Fahrt aufzunehmen, da Japan sich zu einer bedeutenden Wirtschaftsmacht mauserte. Seit seiner Gründung im Jahr 2004 prangt das herzförmige „M“ stolz auf allen Logos des Unternehmens, das einst mit einem futuristischen „S“ für „Subway“ an den Start ging.

Mit einem Netzwerk von neun Linien, darunter bekannte Namen wie Ginza und Marunouchi, umfasst das Tokyo Metro-System heute 195 Kilometer und verbindet die Stadt auf filigrane Weise. Ergänzt wird es durch ein zusammenspielendes System aus U-Bahnen, Privatbahnen und Überlandstrecken wie die Yamanote-Linie von East Japan Railway.

Der fulminante Start von Tokyo Metro an der Börse ist ein historisches Ereignis, das Erinnerungen an die Rekordnotierung von SoftBank im Jahr 2018 wachruft. Schon vor dem Börsendebüt war die Nachfrage der Investoren enorm: Die Aktien waren 15-fach überzeichnet. Durch den Gang an die Börse verringert sich die Staatsbeteiligung an Tokyo Metro auf rund 50 Prozent, wobei die verbleibenden Anteile von der nationalen und der Stadtregierung gehalten werden.