Der deutsche Leitindex Dax setzt seinen Abwärtstrend fort und fällt weiter von der bedeutenden 20.000-Punkte-Marke ab. Am frühen Freitagnachmittag verzeichnete der Index einen Rückgang von 1,25 Prozent und fiel auf 19.720 Punkte. Damit zeigte sich erneut ein Verlusttag, der sechste in Folge, nach dem jüngsten Allzeithoch von 20.522 Punkten. Auch der MDax stand unter Druck und sank um 0,69 Prozent auf 25.254 Punkte. Ein ähnliches Bild zeigt der EuroStoxx 50 der Eurozone, der um 1,3 Prozent nachgab. Die Entscheidung der US-Notenbank, ihre Zinsprognosen anzupassen, entfachte Mitte der Woche umfangreiche Gewinnmitnahmen, was auch die europäischen Märkte erfasste. Anleger müssen sich in den USA auf weniger Zinssenkungen einstellen, was die Unsicherheit am Markt verstärkte. Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets kommentierte, dass der Abverkauf der Aktienmärkte durch die unerwartet starke Reaktion der Fed ausgelöst wurde. Eine große Verwirrung über die zukünftige Geldpolitik bremse zudem potenzielle Käufer im Dax, die nach einem schnellen Schnäppchen Ausschau halten. Gleichzeitig wächst in den USA die Sorge vor einem 'Shutdown', da der Gesetzentwurf für einen Übergangshaushalt im Repräsentantenhaus scheiterte. Republikaner und Demokraten pflegen gegenseitige Schuldzuweisungen, während die Einflussnahme von Donald Trump und Elon Musk die politische Situation weiter anspannt. Zudem belastet der große Verfallstag an den Termin- und Derivatebörsen am Freitag die Märkte. Der sogenannte 'vierfache Verfall' betrifft Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien und sorgt für merkliche Kursschwankungen. Die unerwartete Rückkehr des Dax unter 20.000 Punkte könnte viele überrascht haben. Im Rahmen dieser bewegten Marktentwicklung reagierten die Adidas-Aktien auf den Quartalsbericht des US-Wettbewerbers Nike mit einem leichten Rückgang um 0,7 Prozent, dennoch besser als der Dax. Auch wenn Nike die erwarteten Gewinne übertraf, verzeichneten Umsatz und Gewinn im Jahresvergleich erneute Rückgänge, was Analystin Olivia Townsend von JPMorgan als Chance für Adidas sieht, weitere Marktanteile zu erobern. Deutsche Bank-Aktien führten die Verliererliste im Dax mit einem Minus von 3,7 Prozent an, während sich Vonovia nach vorausgegangenen Verlusten stabilisierten. Positive Nachrichten kamen von Fraport, deren Aktien um 6,4 Prozent zulegten dank einer neuen Entgeltvereinbarung mit Airlines. Analystin Elodie Rall von JPMorgan stufte die Fraport-Aktien von 'Neutral' auf 'Overweight' hoch. Teamviewer hingegen verzeichnete einen Rückgang von 4,9 Prozent, nachdem Goldman Sachs die Kaufempfehlung auf 'Neutral' absenkte. Die Unsicherheiten durch die Übernahme von 1E trübten die positiven Aussichten auf Aktienrückkäufe. Ein weiterer Verlierer des Tages war die Hornbach Holding, deren Aktien nach enttäuschenden Quartalszahlen und einer gesenkten Umsatzprognose um mehr als 11 Prozent abstürzten.