06. November, 2024

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Börsensturz bei Super Micro Computer: Auditor-Rücktritt und Delisting-Gefahr

Börsensturz bei Super Micro Computer: Auditor-Rücktritt und Delisting-Gefahr

Die Aktien von Super Micro Computer, einem vormals strahlenden Stern am Himmel des künstlichen Intelligenz-Handels, stürzen ab und das Unternehmen sieht sich nun mit der drohenden Gefahr eines Delistings konfrontiert. Nach einem spektakulären Anstieg von 1.600 Prozent brach der Aktienkurs nach dem Rücktritt des Wirtschaftsprüfers Ernst & Young (EY) drastisch ein. Insgesamt sind die Aktien um 79 Prozent von ihrem Höchststand gefallen. Der kräftige Kursrutsch setzte sich fort, nachdem EY vergangene Woche erklärte, die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen zu beenden. Der Wirtschaftsprüfer äußerte Zweifel an den Darstellungen des Managements und der Prüfungsausschusses und sieht sich nicht mehr in der Lage, die von Super Micro Computer erstellten Finanzberichte mitzutragen. Das Unternehmen hat es versäumt, die für August fälligen Finanzberichte bei der US-Börsenaufsicht einzureichen. Laut den Regularien der Nasdaq hat Super Micro Computer bis zum 20. November Zeit, einen Plan zur Einhaltung der Vorschriften einzureichen. Sollte dieser akzeptiert werden, könnte die Frist auf das kommende Jahr verschoben werden. Am Dienstag sanken die Aktien von Super Micro Computer um weitere 2 Prozent und setzten damit ihren wöchentlichen Verlust auf 48 Prozent fort. Der Kurs lag zur Mittagszeit bei etwa 26,20 US-Dollar. Wedbush-Analyst Matt Bryson zeigt sich skeptisch: Solange zentrale Fragen unbeantwortet bleiben, wird das Unternehmen wohl kaum positive Resonanz auf seine Quartalsergebnisse erhalten. Die Gründe für den Rücktritt von EY, die Fähigkeit von Super Micro Computer, seinen 10K-Bericht einzureichen, sowie eine mögliche Untersuchung durch das Justizministerium stehen dabei im Vordergrund. Dies ist nicht das erste Mal, dass die Anleger des Unternehmens mit Delisting-Sorgen konfrontiert sind. Im August 2018 wurde der Handel mit der Aktie ausgesetzt, nachdem das Unternehmen von der Nasdaq gestrichen worden war, weil es seine Finanzberichte nicht rechtzeitig eingereicht hatte. Bryson merkte zudem an, dass die aktuellen Buchhaltungsprobleme möglicherweise das eigentliche Geschäft des Unternehmens, nämlich den Verkauf von Server-Racks mit Nvidias leistungsfähigen KI-Chips, beeinträchtigen könnten. Angesichts gemischter Rückmeldungen zu möglichen Auswirkungen auf Kundenentscheidungen bleibt die Zukunft von Super Micro Computer ungewiss.