Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich vor der mit Spannung erwarteten Sitzung der US-Notenbank verhalten. Nachdem der Dax drei Tage in Folge leichte Verluste verzeichnete, wird für den deutschen Leitindex eine kaum veränderte Eröffnung bei 20.234 Punkten erwartet. Auch der EuroStoxx 50 startet mit einem leichten Minus von 0,1 Prozent in den Handel.
Besondere Aufmerksamkeit gilt der möglichen Entscheidung der Federal Reserve, den Leitzins um 25 Basispunkte zu senken. Doch entscheidender als dieser Schritt könnten die aktualisierten Prognosen der Fed für die Jahre 2025 bis 2027 sein. Bis dato hat die Notenbank die wirtschaftspolitischen Folgen der kürzlich erfolgten Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten nicht kommentiert. Diese werden nun jedoch ein unvermeidlicher Diskussionspunkt in Hinblick auf Wachstum, Inflation und Leitzinsentwicklung.
In Deutschland verweisen Ökonomen auf die Herausforderungen, die sich durch anhaltende Lohnsteigerungen trotz nachlassender Dynamik am US-Arbeitsmarkt ergeben. Diese Entwicklung hält die Kerninflation hoch und lenkt das Augenmerk auf zukünftige wirtschaftliche Trends.
Unternehmensseitig sorgt Redcare für Aufsehen, da die Aktien nach Berichten über den Markteinstieg von dm in den Online-Apothekenmarkt vorbörslich um 3,5 Prozent nachgaben. Kontron hingegen profitiert von einem neuen Großauftrag im Verteidigungsbereich und sah seine Aktien um nahezu 7 Prozent steigen. Die Muttergesellschaft von MediaMarkt und Saturn, Ceconomy, plant eine Erhöhung des operativen Gewinns und eine neue Dividendenpolitik, was zu einem vorbörslichen Kursanstieg von 5 Prozent führte.
Ein weiterer Fokus liegt auf den Autowerten, angestoßen durch Gespräche über eine mögliche Fusion von Honda und Nissan. Eine solche Fusion würde die beiden Unternehmen näher an die Branchenführer Toyota und Volkswagen heranrücken lassen, während sie versuchen, im globalen Wettbewerb, insbesondere gegen Tesla und chinesische E-Auto-Anbieter, ihre Marktposition zu behaupten. Aktien deutscher Autohersteller wie Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz zeigen sich vorbörslich leicht fester.