20. September, 2024

Märkte

Börsenrücksetzer in Europa nach starkem Vortag

Börsenrücksetzer in Europa nach starkem Vortag

Nach deutlichen Kursgewinnen am Vortag kehrten Europas Börsen am Freitag wieder auf den Rückzugsmodus zurück. Der Markt wurde dabei nicht zuletzt von dem sogenannten 'großen Verfall' an den Terminbörsen beeinflusst. Bis zum Mittag verlor der EuroStoxx 50 schließlich 0,82 Prozent und sank auf 4.902,77 Punkte. Auch außerhalb der Eurozone sah die Entwicklung nicht besser aus: Der britische FTSE 100 gab um 0,79 Prozent auf 8.263,08 Punkte nach und der Schweizer SMI sank um 0,34 Prozent auf 12.017,17 Zähler. Mehrere Faktoren trugen zur gedrückten Stimmung bei. Marktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets verwies auf mögliche Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende, insbesondere angesichts der angespannten Lage im Nahen Osten. Israel hatte die militärischen Operationen gegen die Hisbollah im Libanon ausgeweitet, nachdem etwa 100 Raketenabschussrampen der proiranischen Miliz bombardiert wurden. Auch schlechte Nachrichten aus dem Autosektor trübten die Anlegerlaune. Mercedes-Benz reduzierte seine Gewinnprognose wegen schwacher Geschäfte in China, nur einen weiteren Negativpunkt nach ähnlichen Aussagen von Volkswagen und BMW. Die Aktie von Mercedes-Benz fiel um 6,9 Prozent, während andere Autotitel ein Minus von zwei bis drei Prozent verzeichneten. Technologiewerte konnten ebenfalls nicht überzeugen. Das niederländische Chipunternehmen ASML sah sich mit einem Kursrückgang von 2,4 Prozent konfrontiert, nachdem die US-Investmentbank Morgan Stanley die Aktie von 'Overweight' auf 'Equal-weight' herabgestuft und das Kursziel von 925 auf 800 Euro gesenkt hatte. Analyst Lee Simpson argumentierte, dass Chancen und Risiken bei ASML mittlerweile ausgeglichen seien, was für ein spätes Stadium im Geschäftszyklus typisch sei. Auch Luxusgüterhersteller gerieten unter Druck. Goldman-Analystin Louise Singlehurst wies auf herausfordernde Bedingungen im Luxussegment hin und sprach von weiteren Abwärtsrisiken. Die Aktien von Kering fielen um 3,5 Prozent, während LVMH um drei Prozent nachgab.