Börsenrallye trotz unsicherer Wahlnacht: Deutsche Indizes im Aufwind

Die Spannung des wahrscheinlichen Kopf-an-Kopf-Rennens in der US-Präsidentschaftswahl zwischen Donald Trump und Kamala Harris verlieh dem deutschen Aktienmarkt am Dienstag neuen Schwung. An den internationalen Finanzmärkten stand das politische Duell im Mittelpunkt, doch die Investoren zeigten sich mutig und wagten sich wieder vermehrt ins Risiko. Verstärkend wirkte am Nachmittag die positive Entwicklung an der Wall Street. Ein Glanzpunkt des Tages: Der Dax erreichte in den späten Handelsstunden sein Tageshoch und schloss mit einem Plus von 0,57 Prozent bei 19.256,27 Punkten. Der MDax konnte ebenfalls zulegen, um 0,56 Prozent auf 26.566,72 Punkte. Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets kommentierte, dass die Anleger auf eine mögliche Achterbahnfahrt vorbereitet seien, sobald die ersten Ergebnisse aus den USA eintrudeln. Wenig Klarheit zeigten hingegen die anderen europäischen Börsenmärkte. Während der EuroStoxx 50 um 0,4 Prozent zulegte, mussten die Märkte in Zürich und London kleine Verluste hinnehmen. Der Dow Jones Industrial, der wichtigste US-Index, notierte bei Ende des europäischen Handelstages 0,7 Prozent im Plus. Unternehmensseitig gab es gemischte Reaktionen auf aktuelle Quartalszahlen. Die DHL Group etwa verzeichnete einen Kursverlust von 4,0 Prozent, bedingt durch schwache Ergebnisse im Geschäft mit Unternehmenskunden laut Analyst Cristian Nedelcu von UBS. Zalando schrieb mit einem Rückgang von 1,0 Prozent ebenfalls rote Zahlen, woraufhin Analystin Georgina Johanan von JPMorgan die Geschäftslage des Online-Händlers kritisch beäugte. Ein wahres Kursfeuerwerk entfachten die Unternehmensanteile von Salzgitter. Der Kurs explodierte förmlich um 38 Prozent, da größere Firmenanteilseigner, darunter die GP Günter Papenburg AG in Zusammenarbeit mit TSR Recycling, eine Kaufofferte erwogen. Aurubis profitierte hiervon deutlich und legte um 8,9 Prozent zu, da das Unternehmen mit 30 Prozent an Salzgitter beteiligt ist. Abseits der großen Schlagzeilen zeigten die Nebenwerte ein uneinheitliches Bild. Aktien von FMC und Redcare Pharmacy legten um 1,1 respektive 4,0 Prozent zu. Im Gegensatz dazu mussten Hugo Boss und Fraport deutliche Verluste von 4,3 und 2,3 Prozent hinnehmen. Für Begeisterung sorgte Elmos, deren Aktienwert um mehr als 16 Prozent stieg. Der Chip-Hersteller präsentierte ehrgeizige Finanzziele bis 2030 und veröffentlichte zugleich positive Zahlen für das dritte Quartal. Positiv entwickelte sich auch der Euro, der zuletzt bei 1,0918 Dollar notierte. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,0897 Dollar fest. Am Rentenmarkt stieg der Rex um 0,08 Prozent, während die Umlaufrendite leicht nachgab. Der Bund-Future verlor indes 0,26 Prozent.