Der deutsche Aktienmarkt zeigte am Donnerstag beim Start in das neue Börsenjahr eine moderate Aufwärtsbewegung. Der Dax überschritt in den Anfangsminuten zum ersten Mal seit Mitte Dezember die 20.000-Punkte-Marke, konnte diese jedoch nicht behaupten. Aussagekräftigere Kursentwicklungen werden erst in den kommenden Tagen erwartet, wenn wieder mehr Anleger aktiver werden.
Nach einem energischen Beginn rutschte der Dax zeitweise ins Minus, stabilisierte sich zuletzt jedoch bei einem Plus von 0,23 Prozent und einem Wert von 19.954,74 Punkten. Damit widerstand er den negativen Vorgaben aus China, wo das Börsenjahr aufgrund enttäuschender Wirtschaftsdaten schwach begonnen hatte. Das letzte Rekordhoch des Dax aus Mitte Dezember bleibt im Visier der Investoren.
Der MDax zeigte sich am Nachmittag mit 25.691,55 Punkten ebenfalls im positiven Bereich, mit einem Plus von 0,40 Prozent. Marktanalyst Jürgen Molnar von Robomarkets sieht für das neue Jahr Chancen für Unternehmen aus den hinteren Rängen, die im Vorjahr unter Druck standen. Molnar betont das Aufholpotenzial dieser Werte.
Bemerkenswert ist, dass in den ersten Wochen eines neuen Jahres oft Optimismus und steigende Kapitalzuflüsse zu beobachten sind. Ein kritischer Moment könnte indes die Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident am 20. Januar darstellen; Experten befürchten, die Zeit bis dahin könnte sich lange hinziehen.
Auf Unternehmensebene waren kursrelevante Meldungen rar gesät. Im SDax fiel Mutares auf, die durch eine weitere Übernahme punkten konnten und die Aktie so auf den höchsten Stand seit September kletterte. Hellofresh führte den MDax mit einem bemerkenswerten Kurssprung an, begünstigt durch Pläne, das Produktangebot zu erweitern.
Der Dax wurde erneut durch Schwäche bei Autowerten gebremst, bedingt durch anhaltende Unsicherheiten im wichtigen chinesischen Markt. Namen wie Porsche AG, Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW verzeichneten teils deutliche Verluste.
An der Spitze des Dax fanden sich die Aktien von Airbus, begünstigt durch positive Analystenerwartungen im Hinblick auf die Dezemberabsatzzahlen. Auch der Energiesektor, insbesondere Werte mit Fokus auf Erneuerbare Energien, verzeichnete im neuen Jahr Zuwächse, mit RWE und Nordex als prominenten Gewinnern.
Der Euro fiel zuletzt auf 1,0320 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0389 Dollar festgelegt. Am Rentenmarkt ging die Umlaufrendite auf 2,31 Prozent zurück, während der Rentenindex Rex um 0,19 Prozent auf 126,13 Zähler zulegte. Der Bund-Future stieg um 0,26 Prozent auf 133,63 Punkte.