26. Februar, 2025

Märkte

Börseneuphorie beflügelt deutsche Indizes: Optimismus an den Märkten

Börseneuphorie beflügelt deutsche Indizes: Optimismus an den Märkten

Ein Aufatmen an der deutschen Börse hat zur Wochenmitte die Kaufbereitschaft der Anleger gestärkt. Getragen von positiven Unternehmensberichten und der Hoffnung auf eine wirtschaftliche Erholung legte der Dax am Nachmittag deutlich um 1,76 Prozent zu und erreichte 22.804 Punkte. Damit nähert sich das Börsenbarometer seinem Rekordhoch von 22.935 Punkten, das es in der Vorwoche erzielt hatte.

Kapitalmarktexperte Jürgen Molnar von RoboMarkets kommentierte, dass die aktuellen politischen Entwicklungen in Deutschland, insbesondere die Schwarz-Rot-Koalition, den Anlegern Zuversicht geben, dass es kaum noch schlimmer werden könne und eine bessere Zukunft für die deutsche Wirtschaft bevorstehe. Auch der MDax der mittelgroßen Unternehmen verzeichnete mit einem Anstieg von 1,94 Prozent auf 28.631 Punkte ein bemerkenswertes Wachstum und übertraf damit erneut den Dax. Seit dem Wahlerfolg der Union sind die Aktien mittelgroßer Unternehmen, die stark von der deutschen Wirtschaft abhängen, besonders gefragt. Auch europaweit herrschte am Mittwoch gute Stimmung: Der EuroStoxx 50 legte um 1,5 Prozent zu.

Die Experten von Index Radar beobachteten, dass sich die europäischen Märkte, angeführt vom Dax, zunehmend von der Wall Street abkoppelten. Sie prognostizierten, dass ein Nachlassen des Interesses an den amerikanischen KI-Riesen zu einer Verlagerung des Kapitals von den USA nach Europa führen könnte. Insbesondere da Anleger gespannt auf die nach US-Börsenschluss veröffentlichten Geschäftszahlen des KI-Chipunternehmens Nvidia blickten.

Im Dax kam es zu beeindruckenden Kursgewinnen, allen voran bei Fresenius, dessen Aktien um 7,6 Prozent zulegten. Nachdem der Medizinkonzern einen Gewinnsprung verzeichnete und eine Dividende ausschüttete, stieß auch der Ausblick auf positive Resonanz. Eon konnte mit einem über den Erwartungen liegenden Ausblick punkten, was die Papiere um 3,5 Prozent steigen ließ.

Die Munich Re beeindruckte mit einem deutlichen Gewinnanstieg trotz zweier zerstörerischer Hurrikane im Vorjahr. Eine hohe Dividende und Aktienrückkäufe sorgten für Freude bei den Anlegern und ließen die Aktien des Rückversicherers auf ein Rekordhoch klettern, das einem Kursplus von 5,3 Prozent entsprach.

Anders sah es bei der Deutschen Telekom aus, wo Gewinnmitnahmen nach der jüngsten Kursrally zu beobachten waren. Ein Händler kritisierte die durchwachsenen Zahlen für 2024 und einen Ausblick für 2025, der unter den Erwartungen lag. Am Dax-Ende verloren die Telekom-Aktien 2,3 Prozent. Dennoch bleiben Analysten langfristig optimistisch.

Große Nachfrage herrschte bei Aktien aus der Stahl- und Baustoffbranche, da Marktbeobachter auf die Chancen durch einen Wiederaufbau der Ukraine verwiesen. Heidelberg Materials legte um 4,3 Prozent zu und nähert sich ihrem Rekordhoch. Im MDax setzten Thyssenkrupp ihre Rally mit einem Plus von 6,6 Prozent fort. Klöckner & Co. konnten im SDax ein Wachstum von neun Prozent verzeichnen, dicht gefolgt von Salzgitter mit plus 5,6 Prozent.

Der Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 sorgte ebenfalls für positive Marktentwicklungen, indem er sich ambitionierte Ziele für das neue Jahr setzte und einen Aufwärtstrend im operativen Ergebnis fortsetzen will. Die Marktresonanz war ausgesprochen positiv, was die Aktien im MDax um 15,5 Prozent nach oben schnellen ließ.