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Börsenboom oder Zufall: Hat Trump die Wall Street gerettet?
Die Märkte erreichten neue Rekorde, doch Experten sind sich uneinig: War es wirklich Trumps Steuerpolitik, oder haben niedrige Zinsen und die Federal Reserve den Boom angetrieben?
Die Märkte erreichten neue Rekorde, doch Experten sind sich uneinig: War es wirklich Trumps Steuerpolitik, oder haben niedrige Zinsen und die Federal Reserve den Boom angetrieben?
Donald Trump und die Wall Street – zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, und doch durch eine komplizierte Beziehung verbunden sind. Während seiner Präsidentschaft zeigte sich diese Beziehung in Höchstständen der Aktienmärkte, aber auch in Kontroversen und Spannungen.
Banken, Investoren und Hedgefonds mussten sich mit einem Präsidenten arrangieren, der sich selbst gerne als Außenseiter darstellte, aber tief in den Mechanismen des Finanzsystems verwurzelt ist.
Trumps Präsidentschaft beginnt mit einem Paukenschlag: Die Märkte stiegen bereits während seiner Wahlkampagne, angetrieben von der Aussicht auf Steuererleichterungen und Deregulierung. Tatsächlich setzte Trump mit seiner Steuerreform eines der zentralen Versprechen um. Unternehmen freuten sich über niedrigere Steuersätze, und Anleger genossen steigende Gewinne – die Wall Street erlebte ein wahres Fest.
Doch war dieser Boom wirklich Trumps Verdienst? Viele Experten sehen die niedrigen Zinsen und die expansive Geldpolitik der Federal Reserve als Haupttreiber der Hausse.
„Trump hat die Märkte nicht erschaffen, aber er hat ihnen die richtige Rhetorik geliefert“, sagt ein Finanzanalyst.
Seine Fähigkeit, sich selbst als Macher und Markttreiber zu inszenieren, war dabei mindestens so wichtig wie die tatsächlichen politischen Maßnahmen.
Ein weiterer Eckpfeiler von Trumps Wirtschaftspolitik war die Deregulierung des Finanzsektors. Die Rücknahme zahlreicher Regeln, die nach der Finanzkrise eingeführt worden waren, wurde von den großen Banken positiv aufgenommen. Hedgefonds und Investmentbanken atmeten auf, als strikte Kontrollen gelockert wurden, die ihre Profitmöglichkeiten eingeschränkt hatten.
Doch diese Erleichterungen kamen nicht ohne Kritik. Viele Experten warnten davor, dass eine zu lasche Regulierung die Risiken im System erhöhen könnte. Für einige Banker war Trumps Ansatz ein riskantes Spiel mit der Stabilität des Finanzsektors – und ein deutlicher Kontrast zu seinem Vorgänger.
Trumps unberechenbarer Stil sorgte bei Hedgefonds und Investoren für gemischte Gefühle. Auf der einen Seite boten seine Steuerpolitik und sein Fokus auf Unternehmensgewinne klare Vorteile. Auf der anderen Seite führte seine aggressive Handelspolitik zu Turbulenzen, die an den Märkten für Unsicherheit sorgten.
Die Handelskriege mit China und Europa lösten heftige Schwankungen aus, und viele Anleger mussten sich auf schnelle Wendungen einstellen.
„Trump hat die Märkte in Atem gehalten“, meint ein Investmentstratege.
Während einige Fonds von der Volatilität profitierten, hatten andere mit Verlusten zu kämpfen, da die politischen Risiken schwer kalkulierbar waren.
Ein besonderer Aspekt war Trumps Rolle als Geschäftsmann während seiner Präsidentschaft. Die Verbindung zwischen seiner Firma und seiner politischen Position war umstritten.
Viele seiner Immobilienprojekte, insbesondere in New York, waren einst Prestigeobjekte – doch mit seiner Politik polarisierte er auch die Kundschaft. Die Trump Hotels und Gebäude in Manhattan mussten mit sinkendem Interesse kämpfen, da viele Unternehmen und Privatpersonen den Namen Trump meiden wollten.
Während Unternehmen und Anleger von steuerlichen Erleichterungen und Deregulierung profitierten, brachte sein Stil auch Unsicherheit und Konflikte mit sich. Banken und Investoren mussten sich darauf einstellen, dass unter Trump politische Entscheidungen ebenso unberechenbar waren wie seine Tweets.