Investoren müssen sich dieser Tage im Dax auf eine ungewohnte Situation einstellen. Eine Korrektur trübt die Hoffnung auf eine Jahresendrally. Sowohl europäische als auch asiatische Märkte spüren die Auswirkungen, der X-Dax verzeichnet vor Handelsstart im Xetra-Bereich ein Minus von 0,3 Prozent, was den Leitindex auf 18.948 Punkte drückt.
Am Mittwoch näherte sich der Dax bereits seiner 100-Tage-Durchschnittslinie und verzeichnete zwischenzeitlich 18.838 Punkte. Dies ist signifikant, denn seit seinem Rekordhoch Ende Oktober bei 19.674 Punkten hat er damit mehr als vier Prozent verloren.
Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners beschreibt die zunehmende Unsicherheit auf den Märkten mit dem Einfluss von Donald Trump als Hintergrund. Nicht nur der Dax, auch der EuroStoxx 50 ist betroffen und steht auf einem Dreimonatstief. In Asien fiel der Kospi 200 in Südkorea auf ein Niveau, das zuletzt vor 13 Monaten gesehen wurde.
Während der Berichtssaison richtet sich der Fokus nun auf bedeutende deutsche Unternehmen. So konnte Siemens im vergangenen Geschäftsjahr Rekordgewinne erwirtschaften und zeigt sich optimistisch in Bezug auf das kommende Jahr. Die Münchner setzen verstärkt auf smarte Infrastruktur und die Zugsparte, was zu einem erwarteten Umsatzwachstum von drei bis sieben Prozent führen soll.
Schwieriger gestaltet sich die Lage für Unternehmen in der zweiten Reihe: K+S, Wacker Neuson und besonders SMA Solar erleben einen Rückgang. Insbesondere SMA Solar musste seine Prognosen deutlich nach unten korrigieren, was zu einem Kurseinbruch von rund 20 Prozent führte. Dennoch steuern vorbörslich die Aktien von Siemens auf neue Höhen zu, wobei sie im Vergleich zum Dax hinterherhinken.