An den New Yorker Börsen legten die Anleger ihre Zurückhaltung ab und traten am Tag der US-Präsidentschaftswahl in risikofreudige Gewässer. Besonders der Technologiesektor erwies sich als treibende Kraft, was sich am Nasdaq 100 ablesen ließ, der kurz vor Handelsschluss um 1,15 Prozent auf 20.192,46 Punkte kletterte. Auch der S&P 500 und der Dow Jones Industrial zeigten starke Zugewinne von 0,99 bzw. 0,86 Prozent.
Die politische Bühne war indes von der Spannung zwischen Kamala Harris und Donald Trump geprägt, deren gegensätzliche Visionen für das Land die Bürger in zwei Lager teilten. Die Wahlen wurden von intensiver Rhetorik und einem engen Rennen bis zum letzten Moment begleitet. Prognosen zufolge könnte es nach dem Ende des Wahltages zu ungewissen Zeiten kommen, so der Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners.
Optimistisch äußerten sich die Strategen von Goldman Sachs über die langfristige Stabilität der US-Märkte. Trotz möglicher Volatilitäten nach den Wahlen sei die Wirtschaft widerstandsfähig genug, um nachhaltiges Wachstum zu sichern, auch in einem Umfeld steigender Anleiherenditen.
Positives aus dem Dienstleistungssektor untermauerte ebenfalls den wirtschaftlichen Aufwärtstrend. Laut Helaba-Volkswirten bleibt die US-Wirtschaft dank anhaltenden Dienstleistungen auf Kurs, selbst angesichts einer schwächeren Industrie.
Am Aktienmarkt ragten Global Foundries im Nasdaq 100 heraus mit einem Kursplus von fast 15 Prozent nach überzeugenden Quartalszahlen. Auch Tesla und Intel holten verlorengegangenen Boden zurück und Nvidia steuerte nahe Richtung Allzeithoch. Palantir beeindruckte mit rekordverdächtigen Quartalsgewinnen und sah einen Aktienanstieg von nahezu 23 Prozent.
Gegenteiliges erlebten Investoren von Celanese im Chemiesektor, dessen Aktienkurs nach enttäuschenden Prognosen und einer gesenkten Dividende um etwa 25 Prozent fiel. Dagegen stieg Dupont um etwa 7 Prozent dank einer angehobenen Gewinnprognose.
Im Fokus standen auch die Boeing-Aktien, nachdem ein Streik von über 50 Tagen beigelegt wurde. Trotz der positiven Nachrichten verzeichnete der Kurs einen Rückgang von 1,8 Prozent.