Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich am Freitag von seiner positiven Seite. Schwache Wirtschaftsdaten sowohl aus den USA als auch der Eurozone nährten die Hoffnung auf mögliche Zinssenkungen durch die Zentralbanken. Doch trotz der freundlichen Marktreaktion mahnen Experten zur Vorsicht, insbesondere aufgrund der unsicheren geopolitischen Lage im Ukraine-Konflikt.
Der Dax verzeichnete ein Tagesplus von 0,92 Prozent und schloss bei 19.322,59 Punkten, was einem Wochengewinn von etwa 0,6 Prozent entspricht. Der MDax setzte noch eins drauf und legte um 1,21 Prozent zu, endend bei 26.180,20 Punkten.
Europäische Märkte insgesamt folgten diesem Trend. Der EuroStoxx 50 konnte ebenfalls zulegen und stieg um rund 0,7 Prozent auf 4.789 Punkte. Ähnliche Zuwächse waren in der Schweiz und Großbritannien zu beobachten. Auf der anderen Seite des Atlantiks schloss der Dow Jones mit einem Plus von 0,6 Prozent.
Der von der Universität Michigan erhobene Index zur Verbraucherstimmung in den USA überstieg die Erwartungen leicht, während im Euroraum die Unternehmensstimmung durchwachsene Signale sendete. Johannes Mayr von Eyb & Wallwitz prognostiziert für die Zukunft stärkere geopolitische Herausforderungen, was die EZB zu weiteren Zinssenkungen bewegen dürfte.
Profitieren konnten von dieser Aussicht besonders Immobilienwerte. So legten die Aktien von Vonovia im Dax um 4,8 Prozent zu, während TAG Immobilien und LEG im MDax jeweils um 6,0 bzw. 5,8 Prozent stiegen. Im Gegenzug mussten Banktitel Federn lassen. Deutsche Bank und Commerzbank verloren im Dax signifikant an Wert.
Die Anteile des Chemikalienhändlers Brenntag erlebten nach einer Kaufempfehlung kräftige Zugewinne von 4,4 Prozent. Auch Sartorius erholte sich mit einem Plus von 3,5 Prozent nach einem vorangegangenen Abwärtstrend.
Umgekehrt kam es bei Evotec zu einem drastischen Kurseinbruch von 15,6 Prozent, nachdem ein Übernahmeangebot von Halozyme aus den USA zurückgezogen wurde. PVA Tepla erlebte im SDax ein Kursfeuerwerk von nahezu 15 Prozent, beflügelt durch ein angekündigtes Aktienrückkaufprogramm.
Am Devisenmarkt drückten die schwächelnden Euro-Daten den Kurs der Gemeinschaftswährung auf ein Zwei-Jahrestief. Am Rentenmarkt kletterte der Rex um 0,42 Prozent, während die Umlaufrendite leicht fiel. Auch der Bund-Future legte an Wert zu.