Die Finanzmärkte in Europa blicken nach den Weihnachtsfeiertagen auf einen Erholungstag mit verhaltenem Optimismus. Nach enttäuschenden Signalen der US-Notenbank Federal Reserve in der vergangenen Woche, zeigen sich die Märkte nun etwas stabiler. Der EuroStoxx 50, als Leitindex der Eurozone, legte um beachtliche 0,63 Prozent zu und notierte bei 4.888,32 Punkten. Auch der Schweizer Aktienindex SMI verzeichnete mit einem Plus von 0,55 Prozent auf 11.551,70 Punkten einen moderaten Zuwachs. Der britische FTSE 100 hingegen stagnierte weitestgehend. Die positiven Entwicklungen können jedoch die nach wie vor bestehenden Unsicherheiten der Investoren nicht gänzlich vertreiben. Wie Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets, betont, sorgen die steigenden Renditen am US-Anleihemarkt weiterhin für Anspannung. Diese spiegeln die Markterwartung wider, dass die US-Geldpolitik im kommenden Jahr an Straffheit zunehmen könnte, insbesondere mit der bevorstehenden Präsidentschaft von Donald Trump in gut drei Wochen. Jenseits der Geldpolitik richten sich die Blicke der Anleger auch besorgt auf mögliche Handelsbeschränkungen der USA im Jahr 2025. "Potenzielle US-Strafzölle rücken immer mehr in den Fokus der Investoren", erläutert Marktexperte Andreas Lipkow, was die Märkte zusätzlich belastet. In den unterschiedlichen Sektoren gab es nur geringe Veränderungen. Technologiewerte konnten sich von den Verlusten der Vorwoche erholen, während Finanzdienstleister ebenfalls Zugewinne verzeichneten. Insbesondere die Aktien der UBS profitierten mit einem Anstieg von 1,7 Prozent, begünstigt durch eine bestätigte Kaufempfehlung von RBC, die das Kursziel für die UBS-Aktien von 32 auf 36 Franken anhob. Es gibt jedoch auch Verlierer: Die Aktien von DocMorris stiegen zwar um 3,8 Prozent, kommen aber nach ihrer deutlichen Korrektur seit November nicht über ein Fünftel ihres Jahreshochs hinaus.