Die New Yorker Börsen erlebten am Freitag einen merklichen Werteverlust. Ein besser als erwarteter Bericht über den US-Arbeitsmarkt war dabei der Auslöser für besorgte Gesichter in der Finanzwelt. Das Konsumklima, erhoben von der Universität Michigan, zeigte gestiegene Inflationserwartungen der Konsumenten und schürte Ängste vor möglicherweise anhaltend hohen Zinsen.
Der Dow Jones Industrial, der als Leitindex gilt, schloss um 1,63 Prozent schwächer bei 41.938,45 Punkten. Auch der S&P 500 fiel um 1,54 Prozent auf 5.827,04 Punkte. Der Nasdaq 100 musste ebenfalls einen Rückgang von 1,57 Prozent auf 20.847,58 Zähler hinnehmen. Insgesamt verzeichneten Dow und Nasdaq 100 in dieser verkürzten Börsenwoche Kursverluste von 1,9 beziehungsweise 2,2 Prozent.
Die Zahlen aus dem Dezember zeigten sowohl ein unerwartetes Wachstum der Beschäftigung als auch einen Rückgang der Arbeitslosenquote in den USA. Laut Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP-Bank, sieht die US-Notenbank Fed daher keinen Anlass, die Zinsen zu ändern. Eine Zinserhöhung wird von Peter Graf, Anlagestratege bei Nikko Asset Management Americas, nun als möglich angesehen.
Unternehmensseitig meldete Delta Air Lines, dass die Gewinnerwartungen der Analysten übertroffen wurden. Die Fluggesellschaft profitierte von einem Aufschwung im internationalen und Geschäftsreiseverkehr. Auch Walgreens Boots Alliance überzeugte mit herausragenden Quartalsergebnissen, was den Aktienkurs um fast 28 Prozent in die Höhe trieb.
Ein herausragendes Ereignis an der Börse war der Anstieg der Aktie von Constellation Energy um ein Viertel, nachdem das Unternehmen eine Übernahme von Calpine für 16,4 Milliarden US-Dollar ankündigte. Trotzdem gab es auch Verlierer: Nvidia musste nach Gewinnmitnahmen weitere 3 Prozent einbüßen, während andere Chipunternehmen wie On Semiconductor, AMD und Intel ebenfalls unter Abgabedruck standen. Constellation Brands sah sich einem Rückgang von 17 Prozent gegenüber, nachdem die Umsatzprognose gesenkt wurde.
Der Euro fiel gegenüber dem US-Dollar auf den niedrigsten Stand seit November 2022 und kostete zuletzt 1,0245 Dollar. Gleichzeitig stiegen die Renditen der US-Staatsanleihen und näherten sich mit 4,797 Prozent dem höchsten Stand seit November 2023.