Die politische Landschaft in Europa hat vor dem Wochenende die Finanzmärkte stark beeinflusst und die Wertpapiere belastet. Nachdem die Kurse sich zunächst freundlich zeigten, drehte am Freitagnachmittag eine Aussage der französischen Politikerin Marine Le Pen die Märkte ins Negative. Le Pen, vom rechtsnationalen Rassemblement National (RN), wies Hochrechnungen zurück, die nahelegten, dass ihre Bewegung die absolute Mehrheit bei der bevorstehenden Parlamentswahl am Sonntag wohl nicht erreichen wird. Sie warnte eindringlich vor chaotischen Zuständen, falls der RN kein Regierungsmandat erhalte, was zu einem deutlichen Stimmungsumschwung an den europäischen Börsen führte.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verzeichnete einen minimalen Rückgang von 0,16 Prozent und schloss bei 4.979,39 Punkten. Trotz dieses Rückgangs bleibt die Wochenbilanz mit einem Plus von 1,7 Prozent insgesamt positiv. Das französische Börsenbarometer Cac 40 folgte diesem Abwärtstrend und verlor 0,26 Prozent, was einen Schlussstand von 7.675,62 Zählern zur Folge hatte.
Auch der britische FTSE 100 konnte sich dem negativen Trend nicht entziehen und schloss 0,45 Prozent niedriger bei 8.203,93 Punkten. Der FTSE hatte im Frühhandel noch um ein halbes Prozent zugelegt. Der Regierungswechsel in Großbritannien, bei dem die Labour-Partei unter Keir Starmer die Konservativen von Rishi Sunak abgelöst hat, zeigte keinen nennenswerten Einfluss auf die Londoner Finanzmärkte.