Das Parkett der internationalen Börsen präsentiert sich zur neuen Handelswoche erneut in ruhigerem Fahrwasser. Nachdem die Unternehmensberichterstattung allmählich abflaut, ergeben sich auch aus der politischen Landschaft zunächst keine neuen Disruptionen – sowohl der Wahlerfolg Donald Trumps in den USA als auch die Entwicklungen in der deutschen Politik wurden von den Märkten weitgehend eingespeist.
Nach Meinung von DZ-Bank-Analyst Sören Hettler haben die Märkte die unmittelbare Unsicherheit angesichts der neuen politischen Vorzeichen in Washington und Berlin verdaut. Während die amerikanischen Börsenindizes nach dem Triumph der Republikaner Zugewinne verzeichneten, verharrten Dax und EuroStoxx 50 auf ihren Niveaus, auch wenn es zu Schwankungen kam.
Die Wall Street selbst hat jüngst an Schwung verloren, unter anderem im Hinblick auf die Besetzung des US-Finanzministeriums. Unter den aussichtsreichen Kandidaten gelten Scott Bessent und Howard Lutnick, wobei Ersterem aufgrund seiner moderateren Haltung bei Zöllen bessere Chancen eingeräumt werden. Dennoch zeigt sich der Markt den sich herauskristallisierenden Personalentscheidungen der Trump-Regierung gelassen, so Robert Halver von der Baader Bank.
Die US-Notenbank Fed und ihre Zinspolitik bleiben im Fokus der Anleger. Rückläufige Zinssenkungserwartungen führen zu steigenden Anleiherenditen, was die Börsen belastet. Dennoch überwiegt die Zuversicht auf eine neue Steuer- und Handelspolitik durch Donald Trump, wie Experten der Landesbank Helaba hervorheben. Diese verweisen zudem auf die gesunde Verschnaufpause, die sich nach der jüngsten Rally anbietet.
Analysten erwarten indes in der neuen Woche weniger kursbewegende Unternehmensnachrichten. Dennoch sollten Anleger den Quartalsbericht des Halbleiterriesen Nvidia im Auge behalten, der am Mittwochabend ein Highlight darstellt und das Potenzial hat, über den Technologiesektor hinaus den Markt zu beeinflussen. Umsatzzahlen von Thyssenkrupp Nucera sowie der Kapitalmarkttag von Rheinmetall stehen ebenfalls im Kalender.
Weitere Unternehmensberichte und Kapitalmarkttage, unter anderem von Nestle, Unilever und STMicro, könnten Einfluss auf Konkurrenten nehmen. Spannende Entwicklungen werden zudem von der Investorenveranstaltung von Symrise erwartet.