31. März, 2025

Märkte

Börse im Abwärtstrend: Dax und Co. unter Druck

Börse im Abwärtstrend: Dax und Co. unter Druck

Der Dax setzte am Freitag seine Talfahrt fort, nachdem er am frühen Nachmittag bei 22.554,24 Punkten um 0,55 Prozent nachgab. Im Wochenverlauf summieren sich die Verluste auf 1,5 Prozent. Der MDax mittelgroßer Unternehmen fiel um 1,38 Prozent auf 28.232,39 Punkte. Auch der EuroStoxx 50, der die Eurozone repräsentiert, folgte dem negativen Trend des Dax.

Ausgangspunkt der Marktschrecken sind die neu angekündigten US-Importzölle auf Fahrzeuge und Fahrzeugteile, die dem deutschen Aktienindex den Verlust der 21-Tage-Linie einbrachten, einem entscheidenden kurzfristigen Trendindikator. Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners, beschreibt die Marktlage als von Politik getrieben und anfällig für abrupte Stimmungswechsel, ausgelöst durch die wechselhafte US-Zollpolitik.

Analysten der Landesbank Helaba erkennen eine Verschlechterung der Marktstimmung und ein gestiegenes Risiko weiterer Korrekturen, auch wenn der langfristige Aufwärtstrend noch nicht gebrochen sei. Jochen Stanzl von CMC Markets zeigt sich dennoch beeindruckt von der Widerstandsfähigkeit des Dax inmitten der Zollwirren unter der US-Regierung.

Im Bankenbereich führten Commerzbank und Deutsche Bank aufgrund schwacher Branchentendenzen zu Gewinnmitnahmen. Eine überraschende Nachricht kam vom Deutsche Bank-Finanzvorstand James von Moltke, der seinen Vertrag nicht verlängert. Seine Leistungen, vor allem in Verbindung mit Konzernchef Christian Sewing, wurden von JPMorgan-Experte Kian Abouhossein gelobt. Positiv wurde Sewings Vertragsverlängerung bis 2029 aufgenommen.

In den Sog der Abwärtstendenzen gerieten auch Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall, Hensoldt und Renk. Marktbewegungen im SDax führten zudem bei Suss Microtec zu einem herben Verlust von 11,4 Prozent, während Expertisen die Erwartungen senkten und von „KI-Müdigkeit“ sprachen.

Energiekontor verzeichnete einen Kurssturz von 13,8 Prozent, was auf Verzögerungen in Projekten und eine kleinere Dividende zurückzuführen ist. Für das Jahr 2025 bleibt das Unternehmen vorsichtig in seinen Prognosen.

Der Internetdienstleister Ionos erlebte hingegen eine moderate Stabilisierung nach Verkäufen durch Warburg Pincus, die 298 Millionen Euro einbrachten und den Streubesitz erhöhten.

Jenoptik, im MDax vertreten, litt unter einer Herabstufung und verlor 5,4 Prozent an Wert, während die Deutsche Euroshop sich nach Veröffentlichung ihrer Zahlen dem allgemeinen Abwärtstrend nicht entziehen konnte. Jedoch verzeichneten europaweit Immobilienaktien Gewinne.

Auf der Haben-Seite steht GFT Technologies mit einem Plus von 2,8 Prozent. Der angekündigte Aktienrückkauf stärkte das Vertrauen der Investoren und die Marktstimmung.