Boris Johnson, einstiger Premierminister des Vereinigten Königreichs, äußert sich zur umstrittenen Rhetorik von Donald Trump in Bezug auf die Ukraine. In einem Beitrag auf der Plattform X rät der erfahrene Politiker dazu, die Aussagen des ehemaligen US-Präsidenten nicht allzu ernst zu nehmen. Johnson betont, dass Trumps Worte weniger der historischen Wahrheit verpflichtet seien, sondern vielmehr darauf abzielen, die europäische Öffentlichkeit wachzurütteln und zum Handeln zu motivieren.
Trump hatte unlängst den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj dafür verantwortlich gemacht, dass der Konflikt mit Russland bereits seit drei Jahren andauere. Ferner rügte Trump Selenskyj für dessen angeblich geringe Popularität und sprach von der Notwendigkeit, Wahlen abzuhalten, woraufhin er Selenskyj als "Diktator" bezeichnete.
Mit einem geschichtlichen Vergleich, der den Angriff auf Pearl Harbor heranzieht, verdeutlicht Johnson seine Sichtweise: Wie die USA damals nicht den Konflikt mit Japan initiierten, so trage auch die Ukraine keine Schuld am derzeitigen Krieg. Johnson widerspricht zudem Trumps Behauptung zu Selenskyjs Umfragewerten und stellt klar, dass diese denen Trumps ähnelten. Das Abhalten von Wahlen während einer Invasion sei ebenso unangebracht.
Nach seinem Rückzug aus der britischen Politik 2022 lässt Johnson mit dieser Meinungsäußerung noch einmal aufhorchen und bezieht Stellung zur internationalen Diplomatie und Geschichtsnarration. Die spezielle Beziehung zwischen Trump und Johnson wird dabei erneut in den Fokus gerückt, was in der Vergangenheit zu der scherzhaften Bezeichnung "Britain Trump" führte.