Bei der britischen Modekette Boohoo sorgen derzeit strategische Diskussionen für hitzige Debatten. Frasers, ein bedeutender Aktionär mit einem Anteil von 27%, steht im Mittelpunkt des Interesses, nachdem Boohoo Bedenken über den Einfluss des Sportbekleidungsanbieters geäußert hat. Die Kontroverse dreht sich um die Unabhängigkeit und das Kontrollbedürfnis von Frasers, insbesondere im Hinblick auf deren Beteiligungen an Mitbewerbern wie ASOS.
Boohoo, das kürzlich eine strategische Überprüfung angekündigt hat, pocht auf Transparenz und erwartete am Donnerstag von Frasers Zusicherungen zur Limitierung ihres Einflusses, um Vorstände schlägt Wellen.
Besonders brisant: Zuvor hatte Frasers versucht, den einflussreichen Unternehmer Mike Ashley als neuen CEO zu installieren, doch diese Ambition scheiterte zugunsten von Dan Finley, einem ehemaligen Debenhams-Manager.
Im Zentrum des Streits stehen Forderungen von Boohoo, Frasers solle sich verpflichten, weder während noch bis ein Jahr nach einer möglichen Board-Beteiligung, das Unternehmen zu übernehmen. Diese Anforderungen gelten auch für die Entscheidungsebene, Frasers-Repräsentanten dürfen bei Wettbewerbern des Unternehmens keine kommerziellen Entscheidungen treffen.
Boohoo betonte, Frasers solle kein ausschließlich eigennütziges Verhalten an den Tag legen, welches das Potenzial hat, den Wettbewerb zu verzerrten. Zudem beschuldigte Boohoo Frasers, in einem offenen Brief wesentliche Details einer vereinbarten Besprechung nicht offengelegt zu haben. Parallel dazu sicherte Mahmud Kamani, ein weiterer gewichtiger Anteilseigner, seine Unterstützung zu, indem er diese Verpflichtungen auch von sich selbst verlangte, unter Bedingung ihrer Annahme durch Frasers.
Während Frasers sich öffentlich noch nicht zu den Vorwürfen äußerte, bleibt die Aktienwelt gespannt, welche Wendungen dieser Machtkampf in den kommenden Monaten nehmen wird.