Der britische Moderiese Boohoo hat kürzlich die Rückzahlung eines 97 Millionen Pfund-Darlehens angekündigt, das Teil eines größeren Refinanzierungspakets in Höhe von 222 Millionen Pfund ist. Diese Maßnahme erfolgt im Zuge eines umfassenden Unternehmensreviews, nachdem Dan Finley das Ruder als CEO von seinem Vorgänger John Lyttle übernommen hat.
Boohoo verkündete, dass 50 Millionen Pfund des Darlehens mit Mitteln aus einer überzeichneten Platzierung sowie durch eine konsequente Reduzierung der Bestände zurückgezahlt werden. Diese strategische Entscheidung soll das Unternehmen schlanker machen und den Wert für alle Aktionäre maximieren. Der Vorstand dankte ausdrücklich den Bankensyndikaten für ihre anhaltende Unterstützung.
Interessant zu beobachten ist das Engagement der Unternehmensgründer. Die Mitgründerin und Geschäftsführerin Carol Kane erwarb kürzlich über 294.000 Aktien, was ihren Anteil auf 1,45 % des gesamten Aktienkapitals erhöht. Parallel dazu vergrößerte Mahmud Kamani, ebenfalls Mitgründer, mit dem Erwerb von über 16 Millionen Aktien seinen Anteil auf 12,50 %.
Ein Bericht der *Times* zeigte, dass Kamani, unterstützt von Familienmitgliedern, signifikante 15,3 Millionen Pfund zur Unterstützung der Erholung des Unternehmens investierte. Boohoo konnte durch verschiedene Finanzierungsstrategien 39,3 Millionen Pfund generieren, auch wenn das Einzelhandelsangebot hinter den Erwartungen blieb.
Trotz dieser finanziellen Manöver steht Boohoo vor großen Herausforderungen. Die Branchenexpertin Pippa Stephens von GlobalData wies darauf hin, dass die Rückzahlung des Darlehens zwar positiv sei, jedoch erheblich sinkende Umsätze in der jüngsten H1-Bilanz aufzeigten. Marken wie PrettyLittleThing, boohoo und boohooMAN leiden unter dem wachsenden Druck durch Wettbewerber wie Shein und Temu, was das Unternehmen in jüngster Zeit unter Druck gesetzt hat.