25. Oktober, 2024

Wirtschaft

Boohoo kontert: Anlegerschlacht um die Unternehmensführung entfacht hitzige Debatte

Boohoo kontert: Anlegerschlacht um die Unternehmensführung entfacht hitzige Debatte

Der Konflikt um die Führung von Boohoo spitzt sich zu, nachdem der Schnellmodehändler auf Forderungen des Aktionärs Mike Ashley reagiert hat, ihn zum CEO zu ernennen. Ashley, der hinter der angesehenen Frasers Group steht, hatte kürzlich in einem offenen Brief den sofortigen Rücktritt des aktuellen Geschäftsführers John Lyttle gefordert und legte das Augenmerk auf seine eigene Kandidatur. Die Frasers Group kritisierte in ihrem Schreiben die Unternehmensführung von Boohoo und warf den Direktoren vor, die Geschäftszukunft zu gefährden. Boohoo hingegen verteidigte sich mit Nachdruck und betonte, dass man keineswegs Anfragen von Frasers nach einem Sitz im Vorstand unbeantwortet gelassen habe. In einem Treffen am vergangenen Freitag, so Boohoo, habe Frasers erstmals einen 48-Stunden-Zeitrahmen genannt, innerhalb dessen die Berufung erfolgen sollte. Dies geschah, obwohl Ashley selbst noch am 9. Oktober 2024 als mögliche Besetzung für diesen Posten ausgeschlossen worden war, wobei Frasers zuvor stets darauf bestanden hatte, dass ihr Kandidat eine nicht-exekutive Rolle einnehmen würde. Boohoo hob hervor, dass Ashley einen bedeutenden Anteil von 73% an Frasers hält und Frasers 23,6% der Anteile an ASOS besitzt, einem direkten Wettbewerber von Boohoo. Diese Faktoren sollten bei der Entscheidungsfindung von Boohoos Vorstand bedacht werden. Das Unternehmen zeigte Bereitschaft zu konstruktiven Gesprächen über eine mögliche Vorstandsrepräsentation, betonte jedoch, dass dabei stark auf die Einhaltung passender Governance-Strukturen geachtet werden müsse, um sowohl die kommerzielle Position des Unternehmens als auch die Interessen der übrigen Aktionäre zu wahren. Boohoo forderte die Aktionäre auf, nicht auf die Forderungen von Frasers zu reagieren. Zudem wies Boohoo die Darstellung der Frasers Group zur kürzlichen Umschuldung als "ungenau und unfair" zurück und betonte, dass die Umschuldung dem Unternehmen Sicherheit für die Zukunft böte, unterstützt durch eine Gruppe bestehender großer Banken.