18. Oktober, 2024

Wirtschaft

Boohoo Group im Umbruch: Strategische Neuausrichtung und Führungswechsel

Boohoo Group im Umbruch: Strategische Neuausrichtung und Führungswechsel

Der britische Fast-Fashion-Riese Boohoo Group steht vor signifikanten Veränderungen. Nachdem sich das Unternehmen jahrzehntelang als Vorreiter im Online-Modehandel etablierte, kündigte es nun einen umfassenden strategischen Überprüfungsprozess an. An der Spitze dieses Wandels steht der Rücktritt von CEO John Lyttle, der das Unternehmen seit fünf Jahren lenkte und bereit ist, bis zur Ernennung eines Nachfolgers an Bord zu bleiben.

Boohoo sieht sich aktuell einer Vielzahl von Herausforderungen gegenüber. Zum einen verzeichneten die Aktien des Unternehmens seit ihrem Höchststand im Jahr 2020 eine dramatische Wertminderung von über 90 Prozent. Dies ist auf eine Abschwächung der Pandemienachfrage und steigende operative Kosten zurückzuführen. In einem zunehmend gesättigten Markt droht zudem Konkurrenz von aufstrebenden Größen wie Shein und Asos.

Um dem entgegenzuwirken, plant die Boohoo Group eine schuldenfreie Refinanzierung in Höhe von 222 Millionen Pfund und prüft Optionen zur Maximierung des Shareholder Value jeder einzelnen Unternehmenssparte. Trotz der Marktturbulenzen betont der Vorstand, dass Boohoo "grundlegend unterbewertet" sei.

Ein möglicher Weg, um den Herausforderungen zu begegnen, könnte eine Aufspaltung des Unternehmens sein. Dieser Schritt wird von Branchenbeobachter Nick Bubb als potenzielle Option angesehen. Dabei ist der zukünftige Einfluss von Mike Ashley, dessen Frasers Group Anteile sowohl an Boohoo als auch an Asos hält, besonders spannend.

Angesichts dieser Entwicklungen bleibt Boohoo optimistisch und rechnet im zweiten Halbjahr mit einer Verbesserung der Geschäftsergebnisse, trotz eines aktuellen Rückgangs des Bruttowarenwerts um 7 Prozent auf 1,2 Milliarden Pfund und einem Gewinneinbruch um 10 Millionen Pfund.