25. November, 2024

Unternehmen

Bonusse trotz Bahn-Chaos: Vorstände der Deutschen Bahn kassieren fünf Millionen Euro für 2022

Die InvestmentWeek beleuchtet die umstrittene Bonuszahlung an Bahn-Vorstände und die geplante Neugestaltung des Vergütungssystems im Schienenkonzern.

Bonusse trotz Bahn-Chaos: Vorstände der Deutschen Bahn kassieren fünf Millionen Euro für 2022
Bahn-Bosse auf der Erfolgsschiene: Trotz Chaos auf den Gleisen klingelt die Bonus-Kasse!

Mitten im Chaos der verspäteten Züge, Lokführerstreiks und dem Schneechaos lässt die Deutsche Bahn eine Meldung verlauten, die nicht nur Fahrgäste, sondern auch Beobachter mit offenem Mund zurücklässt: Das Vorstandsteam der Bahn soll für das turbulente Jahr 2022 Bonuszahlungen in Höhe von insgesamt fünf Millionen Euro erhalten, so eine Insiderquelle.

Während die Bahn in den Medien mit negativen Schlagzeilen überhäuft wird, scheinen die Vorstände von der finanziellen Durststrecke wenig zu spüren.

Berichten der "Süddeutschen Zeitung" zufolge handelt es sich dabei um zurückbehaltene variable Gehaltsbestandteile aus dem Jahr 2022, die nun aufgrund der Inanspruchnahme der sogenannten Strompreisbremse im Jahr 2023 frei werden. Ein Schachzug, der für Kontroversen sorgt und dennoch auf einer klaren Rechtsgrundlage basiert.

Die Maßnahme der Strompreisbremse wurde eingeführt, um die gestiegenen Energiekosten infolge des russischen Kriegs gegen die Ukraine zu mildern. Doch während Fahrgäste unter verspäteten Zügen leiden und das Personal im Stress versinkt, freuen sich Bahn-Chef Richard Lutz und seine Vorstandskollegen über die Aussicht auf Bonuszahlungen.

Die Entscheidung über das Bonus-System der Bahn liegt beim Aufsichtsrat, in dem Vertreter der Bundesregierung und der Gewerkschaften sitzen. Trotz der heftigen Kritik an der geplanten Bonuszahlung steht fest, dass die Vorstände laut Bundeswirtschaftsministerium Anspruch auf ihre zurückgehaltenen Tantiemen haben.

Die Bahn rechtfertigt die Zahlungen damit, dass der Vorstand im Jahr 2022 einige seiner Ziele erreicht hat, darunter eine höhere Anzahl von Frauen in Führungspositionen, gesteigerte Mitarbeiterzufriedenheit und übertroffene CO₂-Ausstoßziele. Die Bonuszahlungen sollen demnach als Belohnung für Erfolge und Zielerreichung dienen.

Trotz dieser Rechtfertigungen bleibt die Kritik bestehen, insbesondere vor dem Hintergrund des öffentlichen Ärgers über Bahnprobleme. Die Bahn selbst äußerte sich nicht zu Angelegenheiten des Aufsichtsrats, betonte jedoch, dass die Vergütung der Vorstände im Vergleich zu anderen Industrieunternehmen relativ gering sei.

Die geplante Umgestaltung des Bonus-Systems im kommenden Jahr lässt Raum für Spekulationen. Ein finanzieller Anreiz für Erfolge bleibt jedoch essenziell, um die Deutsche Bahn als führendes Verkehrsunternehmen zu halten und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.