Die bolivianische Regierung hat ein bedeutendes Abkommen mit dem chinesischen Konsortium CBC, zu dem auch der Batteriehersteller CATL zählt, abgeschlossen. Ziel ist der Bau von zwei Direkt-Lithium-Extraktionsanlagen mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von mindestens einer Milliarde US-Dollar. Die Regierung Boliviens wird dabei einen Anteil von 51% an diesem ehrgeizigen Projekt in der Salzwüste von Uyuni im Südwesten des Landes übernehmen, einem Teil des sogenannten Lithium-Dreiecks, das Bolivien mit Chile und Argentinien teilt.
Diese beiden Anlagen sollen zusammen jährlich 35.000 metrische Tonnen Lithium produzieren, erklärte Omar Alarcon, Chef des staatlichen Lithiumunternehmens YLB. Geplant sind zwei Produktionsstätten: eine für 10.000 Tonnen Lithiumcarbonat und eine weitere, die bis zu 25.000 Tonnen Batterie-Grade Lithiumcarbonat im Jahr herstellen soll. Alarcon betonte, dass CBC die Anlagen basierend auf seiner Technologie auf eigene Kosten und eigenes Risiko errichten wird, wobei die milliardenschwere Investition die anfänglichen Baukosten decken soll.
Trotz der weltweit größten Lithiumressourcen hat Bolivien bisher noch keine bedeutende Produktion vorzuweisen, da Investoren die politische Instabilität des Landes fürchten. Zwar plant das Land im nächsten Jahr eine Präsidentschaftswahl, doch die Hoffnungen ruhen auf einem Entwicklungsschub durch internationale Partnerschaften im Lithiumsektor.
CATL, ein weltweit führender Batteriehersteller, deckt über ein Drittel des globalen Bedarfs an Batterien für Elektro- und Hybridfahrzeuge. Der innovative Ansatz der Direkt-Lithium-Extraktion verspricht eine weitaus schnellere Gewinnung im Vergleich zu den traditionellen, großflächigen Verdunstungsbecken.
Im September dieses Jahres unterzeichnete Bolivien außerdem einen Vertrag mit der russischen Uranium One Group über den Bau einer Anlage zur Produktion von jährlich 14.000 Tonnen Lithiumcarbonat. Doch auch dieses Projekt erfordert noch die Zustimmung des Kongresses, in dem die regierende Partei derzeit keine Mehrheit hat. Präsident Luis Arce ist dennoch optimistisch und betont, dass Bolivien offen für Investitionen sei, nicht nur aus Russland und China.