In Bolivien spitzt sich die Lage auf den Straßen zu: Fahrzeuge stehen über Kilometer hinweg in Schlangen vor den Tankstellen, während der Zugang zu Treibstoff immer schwieriger wird. Dieses südamerikanische Land, einst der zweitgrößte Produzent von Erdgas auf dem Kontinent, erlebt eine Versorgungskrise, die den Alltag von Millionen Menschen beeinflusst.
Die Situation hat sich für Menschen wie den 66-jährigen Victor García zu einer Geduldsprobe entwickelt. Er verbringt Tage in seinem Lkw in der Hoffnung, ein paar Gallonen Diesel zu ergattern, während die Frustration unter den Bürgern wächst. Diese Krise, verursacht durch schrumpfende Devisenreserven und daraus resultierenden Mangel an US-Dollar, beeinträchtigt Handel und Landwirtschaft und treibt die Lebensmittelpreise in die Höhe.
Der Unmut über die Missstände bringt zunehmend Massen auf die Straßen. Insbesondere in der östlichen Provinz Santa Cruz versammelten sich hunderte Menschen, um ihre Wut über die Untätigkeit von Präsident Luis Arce kundzutun und vorgezogene Neuwahlen zu fordern. Auch in La Paz zeigten Demonstranten mit Parolen wie "Alles ist teuer!" ihren Unmut.
Präsident Arces Regierung steht unter Druck, Lösungen zu präsentieren. Trotz wiederholter Versprechen, die Versorgungsengpässe zu beheben und die Preise zu senken, verstärkt sich der Unmut im Land. Die Diskrepanz zwischen dem offiziellen und dem Schwarzmarktkurs der Währung vergrößert sich zudem, was das Vertrauen der Öffentlichkeit weiter erschüttert.