09. Oktober, 2024

Wirtschaft

Boeings Verhandlungen scheitern: Aktie im Sinkflug

Boeings Verhandlungen scheitern: Aktie im Sinkflug

Die Verhandlungen zwischen Boeing und seiner bedeutendsten Gewerkschaft sind ins Stocken geraten. Nachdem die Gespräche mit der Gewerkschaft der Mechaniker ins Leere liefen, zog der Flugzeughersteller seinen Vertragsvorschlag zurück. In der Folge erlitt Boeings Aktie am Mittwoch einen Rückschlag von über 2 %. Die Unstimmigkeiten mit der International Association of Machinists and Aerospace Workers, deren Mitglieder bereits seit vier Wochen im Streik sind, könnten für Boeing auch finanzielle Folgen haben. Eine mögliche Herabstufung des S&P-Kreditratings in den Ramschbereich steht im Raum. Boeing-COO Stephanie Pope ließ in einer Mitarbeiter-E-Mail verlauten, dass weitere Verhandlungen derzeit keinen Sinn mehr ergeben und ihr Angebot zurückgezogen wurde. Gewerkschaftsmitglieder kritisierten indes Boeings mangelnde Bereitschaft, Lohnerhöhungen, Urlaub oder Krankheitsurlaub zu verhandeln. Auch die Wiederherstellung der betrieblichen Altersversorgung war ein Streitpunkt. S&P reagierte daraufhin besorgt und setzte Boeing auf 'CreditWatch Negative', was die Wahrscheinlichkeit einer Herabstufung erhöht, sollte die Pattsituation andauern. Parallel versucht Boeing, nach einem Sicherheitsvorfall mit einer Alaska Airlines Maschine, seine Produktion zu stabilisieren und die Herstellung des Max-Modells auf 38 Maschinen pro Monat bis Ende 2024 zu steigern. Die anhaltenden Streiks gefährden jedoch diese ambitionierten Pläne und könnten das Unternehmen im kommenden Jahr weit zurückwerfen. Boeing hat bereits Maßnahmen zur Kostensenkung getroffen, darunter die Freistellung von Führungskräften und Mitarbeitern. CEO Kelly Ortberg kündigte zudem eine Gehaltskürzung für sich und sein Führungsteam an, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern. Die Situation bleibt angespannt, während der finanzielle Druck zunimmt.