16. Oktober, 2024

Wirtschaft

Boeings Turbulente Zeiten: Finanzielle Manöver und Arbeitskämpfe

Boeings Turbulente Zeiten: Finanzielle Manöver und Arbeitskämpfe

Der Flugzeugbauer Boeing sieht sich derzeit mit erheblichen finanziellen Herausforderungen konfrontiert, verstärkt durch einen anhaltenden Arbeitskampf, der mittlerweile in den zweiten Monat geht. Um sich finanziell zu stabilisieren, hat Boeing Pläne offenbart, bis zu 25 Milliarden US-Dollar durch Aktien- und Anleiheemissionen sowie eine Kreditvereinbarung in Höhe von 10 Milliarden US-Dollar mit bedeutenden Kreditgebern aufzubringen.

Eine gedrosselte Produktion des Bestseller-Modells 737 MAX, die nach einem Zwischenfall mit einer Türverkleidung in der Luft dieses Jahr weiter zurückging, und ein Streik tausender Gewerkschaftsmitarbeiter belasten Boeing schwer. Der Streik kostet das Unternehmen Schätzungen zufolge über eine Milliarde Dollar monatlich.

Boeing kündigte zudem an, 17.000 Stellen abzubauen – das entspricht 10 Prozent der Belegschaft. Die ersten Kündigungen könnten bereits nächsten Monat ausgesprochen werden. Obwohl nicht klar ist, wie viel der Flugzeughersteller letztlich durch die Finanzierungsmaßnahmen aufbringen wird, gehen Analysten davon aus, dass Boeing zwischen 10 und 15 Milliarden Dollar benötigt, um seine Kreditwürdigkeit zu bewahren. Diese ist nur noch knapp über dem Ramschniveau angesiedelt.

Tim Clark, Präsident von Emirates Airlines, äußerte sich als erste hochrangige Branchengröße besorgt über Boeings Fähigkeit, die aktuelle finanzielle Krise zu bewältigen – und spekulierte, dass eine Insolvenz nicht ausgeschlossen ist. In einem anderen Licht stand ein Treffen der amtierenden US-Arbeitsministerin Julie Su mit Boeing und der International Association of Machinists and Aerospace Workers in Seattle, um den Arbeitskampf beizulegen.