09. Oktober, 2024

Wirtschaft

Boeing zieht Angebot im Tarifkonflikt zurück: Ein Patt in der Verhandlung

Boeing zieht Angebot im Tarifkonflikt zurück: Ein Patt in der Verhandlung

Nach zähen Verhandlungen hat Boeing sein jüngstes Angebot im Konflikt mit der streikenden Gewerkschaft IAM zurückgezogen. Laut Stephanie Pope, Leiterin des Verkehrsflugzeug-Geschäfts von Boeing, seien die Forderungen der Gewerkschaft inakzeptabel, da sie die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens bedrohen könnten. Die Gespräche seien aus Sicht von Boeing derzeit nicht fortführbar.

Auf der anderen Seite kritisiert die Gewerkschaft, dass Boeing zu keinerlei Anpassungen des inzwischen zwei Wochen alten Angebots bereit sei. Boeing hatte ursprünglich eine Gehaltserhöhung von 30 Prozent über vier Jahre angeboten, nachdem ein früherer Vorschlag von 25 Prozent von den Arbeitern klar abgelehnt worden war. Die Gewerkschaft fordert hingegen eine Steigerung um 40 Prozent innerhalb der Vertragslaufzeit. Viele Arbeiter empfinden ihre Bezahlung als unzureichend, vor allem im Vergleich zu niedrigeren bezahlten Berufen.

Der seit Mitte September andauernde Streik betrifft die Boeing-Produktionsstätten in der Region um Seattle und wirkt sich insbesondere auf die Herstellung der Modelle 737 und 777 aus. Die Arbeiter der Gewerkschaft IAM, die über 33.000 Mitglieder zählt, hatten in den letzten Jahren keinerlei Gehaltserhöhungen erhalten. Die Folgen des Streiks spüren Boeing und die Kunden weltweit, wobei das Unternehmen bereits Personalmaßnahmen wie Einstellungsstopp und Beurlaubungen umgesetzt hat.

Der letzte größere Streik der IAM bei Boeing liegt 15 Jahre zurück und hatte dem Konzern hohe Kosten verursacht. Ob es diesmal zu einem ähnlich langen Stillstand kommt, bleibt abzuwarten.