Boeing und die Gewerkschaft IAM 751 stehen erneut vor Verhandlungen, nachdem 64% der Gewerkschaftsmitglieder den neuesten Vertragsentwurf des Luftfahrtgiganten abgelehnt haben. Dieser Vertrag hätte eine Zustimmung von mindestens 51% der Mitglieder benötigt, um in Kraft treten zu können. Das Ergebnis des Votums bringt eine langjährige Auseinandersetzung mit dem Unternehmen zurück an den Verhandlungstisch.
Jon Holden, Präsident von IAM District 751, äußerte sich zu den Abstimmungsergebnissen mit einer eindringlichen Rückschau auf eine Dekade der Spannungen. Die Herausforderungen der letzten Jahre, inklusive der Pandemie und wirtschaftlicher Turbulenzen, haben die ohnehin tiefe Kluft zwischen den Parteien nicht überbrücken können.
Der bisher unbestimmte Beginn neuer Verhandlungen lässt Boeing in einer ungewissen Position. Bereits der erste Vertragsentwurf vom 8. September fand mit 94,6% Ablehnung wenig Anklang, und 96% der Mitglieder stimmten für Streikmaßnahmen. Gegenwärtig setzt die Belegschaft ihre Streikaktionen fort, stolz auf ihrer Entschlossenheit, die sich mittlerweile über 43 Tage erstreckt.
Ein nahrhafter Maßnahmenkatalog, der eine Gehaltssteigerung von 25%, Verbesserungen bei der Arbeitsplatzsicherheit und bessere Gesundheitsfürsorgekosten vorsah, konnte die Abriegelung nicht durchbrechen. Boeing-Mitarbeiter Tim Phillips kritisiert das Unternehmen heftig für vergangene und gegenwärtige Fehlgriffe, insbesondere im Zusammenhang mit den Pensionsveränderungen im Jahr 2014.
Die letzte Angebotsrunde im September brachte eine Gehaltserhöhung von 30%, einen Ratifikationsbonus von 6.000 USD sowie eine Verstärkung des 401(k)-Angebots mit sich. Trotz all dieser Angebote bleibt die Herausforderung bestehen, eine Lösung zu finden, die mit den Erwartungen der Belegschaft übereinstimmt und gleichzeitig die Interessen des Unternehmens wahrt.