19. Oktober, 2024

Wirtschaft

Boeing und Gewerkschaft IAM nähern sich Einigung im Arbeitskampf

Boeing und Gewerkschaft IAM nähern sich Einigung im Arbeitskampf

Der Konflikt zwischen Boeing und seinen Beschäftigten könnte bald einer gütlichen Lösung entgegenblicken. Nach mehr als einem Monat im Streik bietet Boeing den Mitarbeitern eine signifikante Gehaltserhöhung von 35 Prozent über die nächsten vier Jahre an. Die Gewerkschaft IAM plant, in Kürze eine Abstimmung unter ihren 33.000 Mitgliedern über dieses Angebot durchzuführen.

Der Vorschlag entstand in Zusammenarbeit mit der US-Arbeitsministerin Julie Su. Zusätzlich zur Gehaltserhöhung umfasst der Plan eine Einmalzahlung von 7.000 US-Dollar und die Fortführung von ursprünglich abgeschafften Bonuszahlungen. Diese Anreize sollen den seit dem 13. September andauernden Streik im Nordwesten der USA beenden, der die Produktion der Modelle 737 und 777 erheblich beeinträchtigt.

Zuvor hatte Boeing ein niedrigeres Angebot gemacht, das von der Gewerkschaft scharf kritisiert wurde, insbesondere weil es ohne vorherige Verhandlungen direkt an die Arbeiter gerichtet war. Das neue, verbesserte Angebot könnte die eingefrorenen Beziehung zwischen Boeing und der IAM wieder auftauen.

Inmitten dieser Verhandlungen stehen bei Boeing jedoch weiterhin die Herausforderungen einer notwendigen Restrukturierung an. Der Konzern beabsichtigt, etwa zehn Prozent der Arbeitsplätze zu streichen, was bei rund 170.000 Mitarbeitern eine beträchtliche Zahl darstellt. Der Boeing-Chef Kelly Ortberg betonte die Notwendigkeit, die Belegschaft an die finanziellen Rahmenbedingungen anzupassen.

Der jüngste Streik der IAM liegt 15 Jahre zurück, hatte aber erhebliche Auswirkungen auf das Unternehmen. Boeing trägt seit Jahren an den Folgen einer Reihe von technischen Pannen schwer. Besonders die Probleme mit dem Modell 737-9 Max, bei dem Rumpffragmente während des Fluges abbrachen, haben das Vertrauen in das Qualitätsmanagement des Konzerns erschüttert.