Nach einem einmonatigen Streik, der den Flugzeughersteller Boeing erheblich belastete, hat die Vertretung der 33.000 streikenden Mitarbeiter einen vorläufigen Vertrag zur Beendigung des Arbeitsausstandes ausgehandelt. Die International Association of Machinists and Aerospace Workers, die die Boeing-Belegschaft repräsentiert, erklärte in einer Mitteilung, dass ein „verhandelter Vorschlag“ vorliege, der eine Betrachtung wert sei. Die Mitglieder der Gewerkschaft werden am Mittwoch über die Annahme des Vertrags abstimmen, um den Streik zu beenden. Diese potenzielle Einigung erfolgt kurz nachdem Boeing-CEO Kelly Ortberg ankündigte, 17.000 Stellen abzubauen und die erste Auslieferung des 777X-Jets zu verschieben, um finanzielle Verluste abzumildern. Analysten von Bank of America schätzen, dass der Produktionsstopp Boeing täglich 50 Millionen Dollar kostet. Der Streik führte zur Unterbrechung der Produktion der erfolgreichen 767- und 777-Modelle von Boeing und verschärfte damit die finanziellen Schwierigkeiten des Unternehmens zusätzlich. Boeing plant aufgrund der Umsatzeinbrüche die Beschaffung von 25 Milliarden Dollar an neuem Kapital. Der Zulieferer Spirit AeroSystems kündigte bereits an, 700 Beschäftigte in Zwangsurlaub zu schicken, nachdem Boeing neue Bestellungen auf Eis gelegt hatte. Die Verhandlungen wurden von der amtierenden US-Arbeitsministerin Julie Su unterstützt und führten zu einem Vertrag, der eine 35-prozentige Lohnerhöhung über vier Jahre vorsieht. Zusätzlich erhalten die Arbeitnehmer einen einmaligen Bonus von 7.000 Dollar und erhöhte Beiträge zu ihren Rentenkonten. Gewerkschaftsführer Jon Holden und Brandon Bryant betonten in einer Stellungnahme, dass diese Vereinbarung den Einsatz und die Entschlossenheit der Streikenden honoriert, räumten jedoch ein, dass es letztlich an den Arbeitern liege, über die Angemessenheit des Vorschlags zu entscheiden.
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Boeing und Gewerkschaft erreichen vorläufige Einigung zur Beendigung des Streiks
