18. Oktober, 2024

Wirtschaft

Boeing und der Arbeitskampf: Unterstützung aus Europa

Boeing und der Arbeitskampf: Unterstützung aus Europa

Die USA stehen vor einer harten Bewährungsprobe: Boeing, der Luftfahrtriese, ist in einen Arbeitskampf mit 33.000 Beschäftigten geraten. Ryanair-Chef Michael O'Leary zeigt Verständnis für die Lage seines Geschäftspartners und spricht klare Worte. Auch wenn sich dadurch die Auslieferungen verzögern könnten, unterstützt er die harte Linie von Boeings Führung. O'Leary zeigt sich beeindruckt von Boeing-Chef Kelly Ortberg und dessen Entschluss, die Verhandlungen mit der Gewerkschaft der Maschinisten zu beenden. Trotz eines verbesserten Gehaltsangebots von 30 Prozent über vier Jahre seien die Verhandlungen ins Stocken geraten. Boeing hatte Anfang des Monats verkündet, die Pläne zurückzuziehen und außerdem einen Abbau von 10 Prozent der weltweiten Belegschaft in Betracht zu ziehen. Ryanair, als größter europäischer Kunde Boeings, fühlt sich dennoch mit dem Konzern verbunden, auch wenn eine unangenehme Produktionskrise und das politische Umfeld die Lage erschweren. O'Leary lobt die Entscheidung der Boeing-Führung, die Schaltzentrale nach Seattle zu verlegen – ein wichtiger Schritt zur Krisenbewältigung. Die Gewerkschaft, die bisherige Angebote vehement ablehnt, verlangt eine Gehaltserhöhung von 40 Prozent. In einem dramatischen Votum lehnten 95 Prozent der Mitglieder Boeings ursprüngliches Angebot ab. Der Präsident des Industrieverbandes, Jon Holden, betonte die Bedeutung der Verhandlungen angesichts einer langen Phase ohne größeren Tarifabschluss. Hinzu kommt die politische Unsicherheit in den Vereinigten Staaten, die den Arbeitskampf weiter anheizt. Inmitten des Wahlkampfes herrscht eine gespannte Atmosphäre und ein schnelles Ende der Auseinandersetzung scheint nicht in Sicht. Sobald der Streik beendet ist, plant Boeing, sich mit Hochdruck der Zertifizierung seiner neuen Flugzeugmodelle, darunter die Max-7 und die Max-10, zu widmen – entscheidend für Ryanairs künftige Expansionspläne.