Die Luftfahrtmesse in Dubai war in diesem Jahr eine wahre Beute für den US-amerikanischen Flugzeughersteller Boeing. Airbus, der weltgrößte Flugzeughersteller, blieb weit hinter seinem Rivalen zurück. Emirates, eine der größten Fluggesellschaften der arabischen Welt, bestellte beeindruckende 95 Großraumjets bei Boeing und übte dabei auch öffentliche Kritik an den Antrieben des derzeit größten Airbus-Modells A350-1000.
Obwohl Emirates letztendlich 15 Maschinen in der kürzeren Version A350-900 bei Airbus bestellte, war das insgesamt weniger als erwartet. Im Vergleich dazu zog Boeing insgesamt sieben Bestellungen über 214 Flugzeuge an Land. Dabei zeichnete Emirates alleine für fast die Hälfte der Bestellungen verantwortlich. Die Billigfluggesellschaft Flydubai bestellte zudem 30 Boeing 787 "Dreamliner" für seine Langstreckenflüge.
Airbus konnte in Dubai lediglich vier Aufträge über 66 Flugzeuge verbuchen, von denen 36 Exemplare der A350-900 waren. Ethiopian Airlines und Egyptair entschieden sich ebenfalls für dieses Modell. Die lettische Fluggesellschaft Air Baltic bestellte zudem 30 Flugzeuge des kleinsten Airbus-Modells A220, um ihre Flotte zu erweitern.
Turkish Airlines hatte möglicherweise einen Riesenauftrag für Airbus in Aussicht gestellt, jedoch wurde dieser auf der Messe noch nicht fest gemacht. Laut Turkish Airlines geht es dabei um den Kauf von insgesamt 355 Airbus-Flugzeugen. Insgesamt hat die türkische Staatsfluglinie 90 Airbus A350, 250 Maschinen vom Typ A321neo und einige Exemplare des neuen A350-Frachters im Blick.
Während der Messe mussten Airbus und der britische Triebwerkshersteller Rolls-Royce harte Kritik von Emirates einstecken. Der Präsident von Emirates, Tim Clark, äußerte Interesse am Kauf von bis zu 50 Exemplaren des Airbus-Modells A350-1000. Jedoch bezeichnete er die Triebwerke als "fehlerhaft". Er wolle keine A350-1000 bestellen, bevor Rolls-Royce die Probleme behoben habe. Airbus-Verkaufschef Christian Scherer hingegen betonte, dass die Triebwerke in Ordnung seien und verwies auf die zahlreichen Bestellungen.
Emirates, die in der Vergangenheit der größte Abnehmer des Airbus A380 war, hat nun 116 Maschinen des größten Passagierjets der Welt in ihrer Flotte. Doch Airbus hat aufgrund fehlender Nachfrage die Produktion des A380 eingestellt und die Entwicklung einer sparsameren Neuauflage abgelehnt.