28. Oktober, 2024

Wirtschaft

Boeing startet massive Kapitalerhöhung zur Liquiditätssicherung

Boeing startet massive Kapitalerhöhung zur Liquiditätssicherung

Boeing hat einen umfassenden Schritt unternommen, um seine finanziellen Herausforderungen zu adressieren: eine Kapitalerhöhung im Umfang von fast 19 Milliarden US-Dollar. Diese Maßnahme dient der Sicherung der Liquidität und soll verhindern, dass das Unternehmen in den sogenannten 'Junk'-Status bei Krediten herabgestuft wird.

Am Montag bestätigte Boeing, dass 90 Millionen Stammaktien sowie rund 5 Milliarden US-Dollar an Depository Shares angeboten werden sollen. Dies entspricht in etwa einem Gesamtvolumen von knapp 19 Milliarden US-Dollar, basierend auf dem Schlusskurs von 155,01 US-Dollar vom Freitag.

Die Aktien des Unternehmens fielen im vorbörslichen US-Handel um etwa 1 % und haben im Laufe des Jahres bereits mehr als 40 % an Wert verloren. Der neue CEO, Kelly Ortberg, sieht sich mit einem durch langjährige Turbulenzen belasteten Finanzhaushalt konfrontiert. Eine anhaltende Streiksituation, die inzwischen seit sieben Wochen die Produktion des beliebten 737 Max-Flugzeugs lähmt, verschärft die Lage zusätzlich.

Boeing wird im vierten Quartal voraussichtlich rund 4 Milliarden US-Dollar an Barmitteln verbrauchen, was den Free-Cashflow des Jahres auf etwa 14 Milliarden US-Dollar senken würde. Das Unternehmen rechnet damit, dass der Kassenabfluss auch in der ersten Jahreshälfte des nächsten Jahres andauern wird, während die Flugzeugwerke, einschließlich des Starliners, wieder hochgefahren werden.

Die Unternehmensführung plant, die Belegschaft um etwa 10 % zu reduzieren, wie Ortberg in einem Memo an die Mitarbeiter am 11. Oktober mitteilte. Nach der Ablehnung des jüngsten Tarifangebots durch die Belegschaft, das eine Gehaltserhöhung von 35 % über vier Jahre vorsah, ist dieser Schritt besonders bedeutend.

Zusätzlich hat Boeing die Genehmigung der US-Börsenaufsicht erhalten, bis zu 25 Milliarden US-Dollar in Aktien und Schulden auszugeben, und eine neue Kreditvereinbarung in Höhe von 10 Milliarden US-Dollar abgeschlossen, um kurzfristig Zugang zu Liquidität in einem herausfordernden Umfeld zu erhalten.

Unter Ortbergs Führung wird zudem eine umfassende Überprüfung der Geschäftsaktivitäten durchgeführt, inklusive der Zukunft der angeschlagenen Starliner-Raumkapsel. Die Ergebnisse dieser Analyse werden bis Ende des Jahres erwartet.