Der Flugzeughersteller Boeing steht vor einer langsamen Rückkehr zur Normalität, nachdem ein Streik den Betrieb in zwei wichtigen Montagewerken über sieben Wochen lang lahmgelegt hatte. Im Oktober lieferte das Unternehmen lediglich 14 Flugzeuge aus, warnt jedoch davor, dass die Rückkehr zu vollen Produktionskapazitäten noch mehrere Wochen in Anspruch nehmen wird.
Im bisherigen Verlauf des Jahres hat Boeing insgesamt 305 Flugzeuge ausgeliefert; ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu 405 Maschinen im Vorjahreszeitraum. Dennoch verzeichnete das Unternehmen im selben Monat 63 Bruttoaufträge, darunter eine Großbestellung von 40 Flugzeugen des Typs 737 MAX 8 durch die Avia Solutions Group. Dieser Kauf könnte bei vollständiger Umsetzung einen Wert von etwa 4,9 Milliarden US-Dollar erreichen.
Etwa 33.000 Mitarbeiter im pazifischen Nordwesten der USA hatten ihre Arbeit am 13. September niedergelegt, nachdem ein erster Vertragsentwurf abgelehnt worden war. Dies führte zu einem kostspieligen Stillstand, der Boeing Milliarden von Dollar gekostet hat. Dank einer neuen Vertragsvereinbarung wird das Personal zwischen dem 6. und 12. November schrittweise seine Tätigkeit wieder aufnehmen.
Die Produktion von Boeings Verkaufsschlager 737 MAX und dem 777-Jet musste eingestellt werden, während die Fertigung des 787 Dreamliner an einem Standort an der Ostküste der USA fortgesetzt wurde. Boeing arbeitet intensiv daran, die Produktion in Washington und Oregon auf sicherem Wege wieder anzufahren.
Nicht zuletzt durch einen Vorfall im Januar, als ein Rumpfschaden an einem von Alaska Airlines betriebenen 737 MAX Flugzeug Boeings Ruf erneut in Mitleidenschaft zog, bleibt die Lage für das Unternehmen angespannt. Obwohl es keine größeren Verletzungen gab, spitzte sich die Krise zu und führte zu Produktionsbeschränkungen durch US-Sicherheitsbehörden. In diesem Zuge wurde die Unternehmensführung im März umstrukturiert und der CEO gewechselt.