Spirit AeroSystems kann aufatmen: Boeing hat zugestimmt, seinem angeschlagenen Zulieferer Vorschusszahlungen von bis zu 350 Millionen Dollar zu leisten. Diese Summe soll dem Unternehmen, das seit vier Jahren finanzielle Verluste erleidet, als Rettungsanker dienen. Noch vorige Woche hatten Insider angedeutet, dass eine Einigung zwischen den beiden Unternehmen unmittelbar bevorstehe, da Spirit mit erheblichen finanziellen und produktionstechnischen Herausforderungen zu kämpfen hat.
Der führende Hersteller von Flugzeugrümpfen rechnet damit, zwischen Ende 2024 und Mitte 2025 etwa 450 bis 500 Millionen Dollar zu verbrennen. Diese Einblicke stammen aus den kürzlich veröffentlichten Unternehmensunterlagen. Joe Buccino, Sprecher von Spirit, betonte die Bedeutung der Vereinbarung für die Liquiditätsverbesserung und betonte, dass Spirit weiterhin an einer Vielzahl von Lösungen arbeitet, um die finanziellen und räumlichen Herausforderungen zu adressieren.
Die Vorauszahlungen von Boeing sollen sicherstellen, dass Spirit die erforderlichen Produktionsraten einhalten kann. Dies ist insbesondere wichtig, um die hohen Lagerbestände und die rückläufigen Cashflows zu bewältigen. Auch die erwarteten Rückgänge bei Boeings Lieferungen und die zusätzlichen Kosten zur Aufrechterhaltung der Produktionsbereitschaft spielen eine Rolle. Diese Herausforderungen wurden durch einen kürzlich beendeten Streik der Boeing-Mitarbeiter noch verschärft.
Die Rückzahlung der 350 Millionen Dollar ist für das Jahr 2026 vorgesehen. Die Nachricht von dieser Finanzspritze sorgte für ein leichtes Kursplus der Spirit-Aktie um 1,2 Prozent. Boeing selbst hat angekündigt, die Produktion der 737 MAX allmählich wieder aufzunehmen, als die Beschäftigten nach einem 53-tägigen Streik ihre Arbeit wieder aufnehmen.
Spirit, das im Vorfeld bereits auf einen Überbrückungskredit von 350 Millionen Dollar zurückgegriffen hatte, den Boeing zur Verfügung gestellt hatte, kämpft weiterhin mit den Nachwirkungen der Produktionsstopps der 737 MAX. Die Einführung eines neuen Prüfprozesses zur Erkennung von Rumpffehlern trug ebenfalls zu Verzögerungen und einem Rückstand an Rumpflieferungen bei.