Boeing stärkt Finanzreserven durch Aktienangebot: Strategischer Schachzug gegen Herausforderungen

Boeing hat ein umfassendes Paket zur Stärkung seiner Finanzen geschnürt, das den Verkauf von 90 Millionen Stammaktien sowie Einlageaktien im Wert von 5 Milliarden Dollar umfasst. Diese Maßnahmen erfolgen vor dem Hintergrund eines mehr als einmonatigen Streiks der Arbeiter, der das Unternehmen zwingt, seine Finanzstrategie neu zu justieren, um das begehrte Investment-Grade-Rating zu sichern. Infolge dieser Ankündigung fielen die Aktien des Konzerns im vorbörslichen Handel um 1 %. Die bedeutende Streikbewegung der rund 33.000 gewerkschaftlich organisierten Arbeiter aus der Maschinenbaubranche legt seit September die Fertigung lahm, unter anderem die der profitträchtigen 737 MAX. Der monatliche Verlust für Boeing wird auf über eine Milliarde Dollar geschätzt, und kürzlich wurde ein Stellenabbau von 10 % angekündigt, um die Finanzen wieder in Balance zu bringen. Bereits zu Monatsbeginn hat Boeing auf den finanziellen Druck mit einem 10-Milliarden-Dollar-Kreditvertrag reagiert und weitere Pläne bekanntgegeben, bis zu 25 Milliarden Dollar über Aktien- und Anleihenangebote einzusammeln. Dies reiht sich ein in die laufenden Herausforderungen, denen sich Boeing seit der behördlichen Produktionskappung der MAX-Serie nach einem Zwischenfall im Januar gegenübersieht. Boeing vermeldete bereits einen Verlust von 6 Milliarden Dollar für das dritte Quartal und prognostiziert eine Fortsetzung des negativen Cashflows ins nächste Jahr. Während die Verhandlungen stocken, zeigen sich Ratingagenturen besorgt, dass der anhaltende Streik Boeings Kreditausblick gefährden könnte, was die Finanzierungskosten erhöhen würde. Ein Kommentator von S&P Global warnte, dass das Unterschreiten eines Bargeldpuffers von 10 Milliarden Dollar oder eine zunehmende Verschuldung zu einem negativen Rating-Ausblick führen könnten. Darüber hinaus hat Boeing vor dem Hintergrund von Forderungen gegenüber Spirit AeroSystems, die 4,7 Milliarden Dollar in Aktien umfassen, mit zu bedienenden Schulden von 11,5 Milliarden Dollar, die bis Anfang 2026 fällig sind, einen vielseitigen Finanzplan in Angriff genommen, um seine Stabilität zu bewahren. Die Auslieferung von nur 33 Flugzeugen im September, ein Rückgang gegenüber den 40 im August, unterstreicht die Produktionsschwierigkeiten, mit denen Boeing konfrontiert ist.